15. Zürich Marathon 2016 – Die 3 Stunden sind gefallen!

15. Zürich Marathon 2016 – Schneesturm – Olympianorm – Katastrophale KM-Beschilderung.

Am Sonntag den 24.04.2016 startete Benjamin, nach Frankfurt, seinen 2. Versuch die magischen 3 Stunden im Marathon zu unterbieten.

Nachdem ich ja in Frankfurt ganz knapp an den „magischen“ 3 Stunden im Marathon vorbeigeschrammt war (4 x Schuhe binden :/ ) wusste ich für mich, dass die sub 3 Stunden auf jeden Fall machbar sind!
Deswegen habe ich das letzte halbe Jahr die Berge etwas „vernachlässigt“ und mich nur auf der Straße bewegt (gut ein paar kleine Ausnahmen gab es schon 😉 ). 3 Monate vor Zürich wurde das Training dann auch etwas intensiviert. In dieser Zeit wurde ich über IntergriM mit Trainingsplänen von Carsten Müller versorgt.

Letztes Wochenende kam dann meine Zeit! Zusammen mit Oliver Mienert und Martin Döhler machten wir uns am Samstag, dem 23.04.2016, auf den Weg nach Zürich.
Schnell machten wir Bekanntschaft mit dem Wetter, was für den Lauf vorhergesagt war…. Regen, Wind und Kälte…. (Das gute Wetter der Tage zuvor hätte doch ruhig noch bleiben können. Aber was soll´s: SCHÖN WETTER KANN JEDER!!!)

Über airbnb haben wir uns bei einem netten Japaner eingemietet. Da es in Zürich nicht gerade günstig ist, haben wir uns für diese Variante entschieden, was gerade für solche Trips eine tolle Alternative ist 🙂
Abends gingen wir noch eine Kleinigkeit essen. Wir suchten uns einen Italiener in der Nähe unserer Unterkunft aus. Dort erfuhren wir leider auch, warum Zürich zu den teuersten Städten der Welt gehört…
Wenn man für eine Pizza fast 20€ und für eine 0,33 Cola 5€ bezahlt und das Restaurant trotzdem voll ist, muss dort Geld da sein 😉

Zürich Marathon3

Oli und Ben in der Unterkunft

Sonntag morgen, 6 Uhr klingelte der Wecker und der erste Blick ging raus aus dem Fenster und auf die Wettervorhersage:

4 Grad, 6 km/h Wind und 0,3 Liter Regen pro m2 wären ja eigentlich noch ganz passabel…
So packten wir unsere Sachen und liefen zum Bahnhof, noch kurz ein kleinen Happen essen und einen Kaffee hinterher..
Je näher der Start rückte, desto nervöser wurde ich…
Habe ich genug trainiert? Reicht es heute? Hebt das Wetter? Muss ich unterwegs auf die Toilette? komme ich ohne Schuhe binden durch?… Welcher Läufer kennt das nicht 😉
Nachdem wir uns in der Umkleide in die Rennkleidung geworfen hatten und es eigentlich nur noch 15 min bis zum Start waren, trat der „Worst Case“ ein…
Es fing nicht nur an zu regnen, sondern zu schneien und graupeln…
– Jetzt doch noch die Regenjacke raus oder Risiko gehen?… Das Wetter soll doch eigentlich relativ trocken werden..
Ich entschied mich für Risiko und zog nur mein T-Shirt, Armlinge und meine Salomon Windjacke an.

Am Start mussten wir leider feststellen, dass der angekündigte 3 Stunden Zugläufer leider nicht da war….
Da Martin „nur“ bis km 17 mit mir laufen wollte und auf dem Rückweg erst bei km 32 wieder bei mir war, war das für mein Ziel nicht gerade optimal….
Aber egal: Wenn alles optimal läuft, ist es doch auch langweilig 😛

Teilnehmer der Kategorie Elite am Zurich Marathon 2016 beim Start und auf der Laufstrecke

Start des Marathon

Und pünktlich zum Start, um 8:30 am Mythen-Quai, zeigte das Wetter, dass es sich nicht an die Vorhersage halten wollte und so fing es an zu regnen/schneien. Jedoch nicht nur die angekündigten 0,3 Liter pro m2, sonder deutlich mehr.
Martin lief für mich von Anfang an eine konstante Geschwindigkeit, jedoch waren wir beide etwas verwundert als unsere Uhren bei Km-Schild 2 eine Zeit von 3:40 für den letzten Km anzeigte…
Weiter ging es auf der Bellerviestrasse in Richtung der ersten kleinen Wende, auf welcher Vorsicht geboten war, da in der Zwischenzeit die Strecke schon einzelne matschig/rutschige Stellen aufwies.Um die Wende ging es wieder in Richtung der Quaibrücke, auf welcher immer noch trotz des schlechten Wetters massenhaft Zuschauer die Läufer anfeuerten.

Teilnehmer am Zurich Marathon 2016 der Kategorie City Run.

Die Zuschauer trotzdem dem Wetter und feuerten die Läufer 1A an

Ein Dank hier an das Züricher Publikum, welches nicht nur in der Innenstadt, sondern auf der ganzen Strecke das miserable Wetter durch ihre tolle Stimmung etwas erträglicher machten!
Bei Start/Ziel konnten wir das erste Mal verlässlich unsere Zwischenzeit messen, da auf dem 1/4 die Km-Beschilderung mehr als miserabel war… (0,775 km bis 1,35 km waren die Km laut Beschilderung)
Dies darf bei so einem Event einfach nicht passieren. Zum einen, da es nicht gerade ein günstiges Event ist und zum anderen, da einige an diesem Tag die Olympianorm knacken wollten….

Eine gute Km Beschilderung sieht anders aus…!!!

Dann ging es auch schon raus aus der Innenstadt und es wurde etwas weniger Zuschauer.
Bei Km 15,5 kam dann auch (für mich endlich) Iso an den Versorgungsposten hinzu. Meiner Meinung nach etwas spät. Bis hierher lief es für mich auch ganz gut, nur die nasse Kleidung klebte sehr am Körper, aber so langsam wurde das Wetter etwas freundlicher.
Nach ca. 17 Km signalisierte mir Martin, dass er nun aussteigt und auf mich für den Rückweg warten würde. Jetzt hieß es, da der Pacemaker nicht da war, 8 Km zum Wendepunkt und wieder zurück alleine schaffen… Um mich mental ein wenig zu unterstützen, legte ich mir ab hier musikalische Unterstützung zu 🙂
Kurz nach Winkel war Halbzeit. Die Zeit  1:28:50, also voll auf Kurs! Aber das war ich in Frankfurt auch schon und das Rennen fängt bekanntlich ja erst ab km 32 an….
Während des Rennens versorgte ich mich mit Iso, Wasser und alle 5 km ein PowerGelShot von PowerBar. Zumindest bis km 15… den zur Halbzeit wollte ich mir meinen nächsten Gel Shot einwerfen und verlor, dank der kalten nicht mehr so beweglichen Hände, die Packung….

Teilnehmer der Kategorie City Run am Zurich Marathon 2016 beim Zieleinlauf

Das Wetter meinte es nicht immer gut… –> Zieleinlauf des 10k Lauf

Bei der Wende in  Meilen (Km25) versuchte ich einen vom Veranstalter angelegten Riegel zu essen. Es blieb aber beim Versuch, da diese sehr hart durch die kalten Temperaturen geworden waren…
Jetzt ging es wieder zurück Richtung Ziel, dabei sollte Martin auch wieder eingesammelt werden.
So langsam merkte ich auch, dass die Beine etwas schwerer wurden.. Und so war mein nächstes Zwischenziel einfach nur Martin gut und mit konstanter Geschwindigkeit zu erreichen.
In der Zwischenzeit hat der Niederschlag auch so gut wie ganz aufgehört, wodurch es sich nicht mehr ganz so kalt anfühlte.
– Im Nachhinein habe ich gesehen dass das 3. Viertel mein schnellster Abschnitt war, dies lag unter anderem auch daran das zwischen km 13-39 auch die Beschilderung gestimmt hatte…. –
Bei Martin angekommen ließ ich mir erstmal von ihm ein Gel geben und hängte mich wieder hinter ihn hin. (Bei ihm merkt man die langjährige Wettkampf Erfahrung! -> Nach ihm kann man die Ideallinie setzen)

Benjamin mit Pacemaker Martin

Nach 36 km, wie auch schon in Frankfurt, merkte ich das die Kraft immer mehr nachließ… Was dieses mal aber mehr dem kalten Wetter geschuldet war, denn nicht nur mir ging es so. Immer mehr LäuferInnen reduzierten Ihr Tempo… Und so machte ich trotz des langsamsten 1/4 im Rennen immer noch Plätze gut.
Gemein wurde es dann nach dem Überqueren der Quaibrücke: Das Ziel war fast schon in Reichweite, aber wir mussten noch gut 2,5 km absolvieren. Also noch einmal weg vom Ziel und auf die Bahnhofstraße.
Martin feuerte mich immer wieder an, da er merkte, dass ich langsam am Ende war….

Zieleinlauf der Elite am Zurich Marathon 2016. Photo Felix Brunner alphafoto.com

Zieleinlauf Gewinner des Zürich Marathon Kawauchi Yuki in 02:12:03

Endlich kam km 41, nur noch ein guter km, und 2:54:11 auf der Uhr. Jetzt wusste ich: Heute fällt die 3h-Grenze. Nun setzte das Runners High ein, die Schmerzen waren (fast) wie weg. Nachdem der letzte km sogar , dank der tollen Beschilderung, in 835 Metern und 3:36 min absolviert war, klappte es sogar noch deutlich unter 3 h. Mit 2:58:33 h überquerte ich völlig fertig und überglücklich die Ziellinie.

Zürich Marathon10

Platt aber überglücklich nachdem die 3 h gefallen ist!

Martin lief in der Zwischenzeit nochmals kurz ein wenig zurück und brachte Oli mit einer Zeit knapp über 3:15 auch noch über die Ziellinie.

EIN RIEßEN DANK AN MARTIN WELCHER MIR DIE ZEIT ERST ERMÖGLICHT HAT!!!!!!!

Bevor es zum Duschen ging, musste ich noch meinen Wetteinsatz von vor dem Rennen einlösen: Wenn die 3 h-Marke fällt, geh ich im Zürichsee baden…. –> es war sehr kalt 😉

Fazit: Die Strecke und vor allem die Zuschauer, welche trotz des Wetters die ganze Zeit an der Strecke waren, nicht nur für die Elite, waren echt klasse. Das Wetter… Gut dafür kann niemand was. Da hatten wir halt dieses Jahr extrem Pech….
Was für mich persönlich auch nicht ganz gut war, dass es ISO erst ab KM15,5 gab..
Dafür wurde das Wasser in kleinen „Nuckelflaschen“ bereitgestellt, was echt Top zum Trinken war!!!
Ein Absolutes NoGo war die Beschilderung!!! Ich kann nicht als schnellen und tollen Marathon werben, sehr hohe Antrittspreise verlangen, und dann auf km 0-13 und 40-42 eine unterirdische Beschilderung der Km haben… Und hier waren es nicht nur ein paar Meter, sondern extreme Distanzunterschiede…..
Klasse war die Dusche, welche selbst nach den vielen 10 km Läufer noch gut warmes Wasser hatte!

Teilnehmer des Zurich Marathon 2016 auf der Laufstrecke.

Wasserflaschen der VP

Quelle Fotos: Alphafoto.com

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