Einstein Marathon 2016

12. Ulmer Einstein-Marathon am 25.09.2016 – Neuer Teilnehmerrekord

Perfektes Wetter, Neue Marathonstrecke, Teambetreuer mit am Start

 

Der Ulmer Einstein-Marathon zählt bei uns im Team jedes Jahr als ein Pflichttermin. Zum Einen für Benjamin, welcher in Ulm mit seinem erstem Lauf gleich sein Marathondebüt gefeiert hat, zum Anderen ist es das Heimspiel bei welchem man nicht fehlen darf 🙂

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Klöppel – Läufer

Von dem „Klöppel-Clan“ waren bis auf Marc alle Läufer und Betreuer auf den unterschiedlichen Distanzen am Start.
Sonja lief die 10 Kilometer: Generalprobe für München in 2 Wochen.
Dominik machte für eine Freundin Pacemaker auf den 10 Kilometern.
Birgit und Thomas liefen den Nordic-Walking Halbmarathon.
Joshua lief dieses Jahr auch „nur“ den Halbmarathon, da der TAR noch zu sehr in den Füßen war.
Benjamin ging mit den Optionen Halbmarathon oder die gesamte Distanz an den Start.

 

Halbmarathon oder Marathon

Nachdem ich die letzten Jahre in Ulm „nur“ beim Halbmarathon am Start war, reizte es mich schon ein wenig mal wieder die Königsdistanz zu laufen. Besonders dieses Jahr, gab es doch aufgrund Bauarbeiten eine neue Marathon-Strecke, welche das zähe Stück an der Donau Richtung Wiblingen etwas schöner aussehen ließ (Zumindest auf dem Papier).

Als der Wetterbericht im Laufe der Tage vor dem Marathon fast schon perfektes Laufwetter meldete, liebäugelte ich immer mehr mit dem Gedanken „Sub3“ in Ulm zu versuchen.
Ich wusste selbst, dass dies gerade mal 2 Wochen nach dem Transalpine-Run alles andere als einfach sein sollte. Zum Einen fehlte das gezielte Geschwindigkeitstraining und zum Anderen wusste ich nicht wie frisch die Beinen schon wieder sind. Aber wer nicht wagt, der nicht gewinnt 😉

So reihte ich mich Sonntag zum Start neben meinem RunnersPoint-Arbeitskollegen und Zugläufer (1:30h HM) Ralf Traub ein.
Der Plan hieß, die 3 Stunden anzulaufen mit der Option, beim Halbmarathon raus zu gehen, falls es für die Beine doch noch zu viel ist..
Dieser Plan wurde aber durch einen, eigentlich sehr guten, Kommentar von einem Bekannten gleich wieder über den Haufen geworfen.
Meinte er: Wenn du mit dieser Einstellung rein gehst, biegst du auch beim Halbmarathon ab.
Und (leider) hat er damit auch recht… wie sich später noch zeigen sollte.

Pünktlich um 9:10, nach dem obligatorischen „Hells Bells“ fiel der Startschuss zum 12. Einstein-Marathon.

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Oliver Mienert auf dem Weg ins Ziel

Die ersten Kilometer raus nach Thalfingen liefen dieses Jahr erstaunlich gut, nicht nur körperlich, sondern viel mehr reihten sich viele richtig in die Startaufstellung ein und somit fiel das viele Überholen und Umkurven als wie in den letzten Jahren weg.
Der erste „Checkpoint“ des Rennens war dann auch schnell erreicht. In Thalfingen sitzt, seit ich mitlaufe, immer eine Gruppe gemütlich beim Frühschoppen und feuert die Läufer/innen an.
Nach der ersten Versorgung wurde es wieder etwas einsamer für die Läufer. Auf dem Weg von Thalfingen nach Pfuhl zog sich das Feld auch langsam immer mehr in die Länge. Ralf machte bis dahin einen 1a Job, waren wir mit 5 Sekunden Vorsprung in Pfuhl genau auf Kurs.
Die paar Meter durch Pfuhl, leider viel zu kurz, entwickeln sich immer mehr zu einem Highlight. So gut wie das ganze Dorf steht an der Strecke, sitzt im Garten oder auf der Terrasse und feuert die Teilnehmer an.
Vorbei am Striebelhof und der Golfanlage liefen wir weiter in Richtung Neu-Ulm.
Ganz ungewohnt war es für mich an der ersten Verpflegung in Neu-Ulm. Standen dort doch normal meine Eltern zum anfeuern und fotografieren, war dieses Jahr niemand da. Aber schöner war es zu wissen, dass beide gerade selbst auf der Strecke sind.
Langsam merkte ich aber, obwohl ich, dank Ralf, immer noch perfekt auf Kurs der 3 h lag, dass es für die Muskulatur noch zu früh war.  So verabschiedete ich mich schweren Herzens von dem Traum, in Ulm die 3 Stunden zu unterbieten und nahm etwas Tempo raus.
Und nun rächte  sich die Einstellung vom Anfang… Zwischen mir und meinem Kopf fing ein kleiner „Kampf“ an.
Der Kopf besann sich auf die Option, beim Halbmarathon auszusteigen. Ich wollte jedoch durchlaufen.
Nach gut 19 Km musste ich mich dann Entscheiden.
Der Ordner auf der Strecke stand an der Abzweigung: Marathon gerade aus, Halbmarathon links.Also lief ich gerade aus.

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Joshua im Ziel

Durch die neue Streckenführung waren wir auch nicht so lange wie sonst alleine unterwegs, sondern erreichten schneller Wiblingen als noch Jahre zuvor. Aber der Vorteil hatte auch Nachteile.
So verlief die Strecke länger und mit vielen Kurven durch Wiblingen.
Die kurvige Strecke, das stetig leichte auf und ab rund um das Kloster, die Schotterwege, zerrten immer mehr an meinen Reserven. Zu diesem Zeitpunkt bereute ich es nicht beim Halbmarathon abgebogen zu sein, könnte ich doch schon längst im Ziel sein. Aber das ein Marathon nicht einfach ist, weiß ich ja nicht erst seit gerade eben 😉
Nicht nur mir ging es so, auch dem ein oder anderen Läufer auf der Strecke machte die, in meinen Augen, schwierigere Streckenführung zu schaffen und so mussten einige Läufer auf der Strecke rund um Wiblingen federn lassen.

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1:30 h Pacemaker: Ralf Traub

Nach ca. 30 Km ging es auf den „finalen“ Abschnitt zurück nach Ulm. Besonders hart war es für den Kopf, als es an der Donau wieder weg vom Ziel in Richtung Friedrichsau ging. Das Ziel war schon zu hören, fehlten aber doch noch 8 harte Kilometer.
Da meine Beine zu diesem Zeitpunkt nicht mehr so wie ich wollten, war ich froh noch einen Läufer direkt vor mir gehabt zu haben, an dem ich einfach dran bleiben wollte.
Kurz vor der Wende in der Friedrichsau zog ein Läufer an uns vorbei, ich fragte mich nur woher er noch diese Lockerheit hat…?!?

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RunnersPoint Laufteam

Aber da er in meiner Altersklasse sein konnte und ich eigentlich keinen Platz mehr herschenken wollte, versuchte ich nun an ihm dran zu bleiben.
Zwar hatten die Beine keine Lust darauf, dafür war der Kopf wieder voll da. Leider lief es bei ihm aber noch lockerer als bei mir und so konnte er sich langsam immer wieder von mir absetzten.
Im Kopf fing ich schon an zu hoffen, er könne weiter vorne gestartet sein als ich. Dieser Gedanke lies mich weiter an ihm dran bleiben. Als er dann an der letzten Versorgung, ca. 3 km, vor dem Ziel zum Trinken stehen blieb, waren meine Beine trotz Müdigkeit wieder voll da 🙂
Schon phänomenal was der Kopf, der Wille und die Einstellung bei so einem Rennen alles ausmacht und wie schnell es auf einmal wieder besser läuft 🙂
Da bist du eigentlich schon kaputt aber stachelst dich gegenseitig wieder an und es läuft auf einen Schlag wieder.

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Die letzten Meter 🙂

Auf dem letzten Kilometer durch das Fischerviertel, welcher auch wieder gut von Zuschauern übersät war, konnte ich mich dann endgültig von ihm absetzen.
Als ich dann in Hirschstraße abbog, war mir auch klar, dass ich wenigstens meine bisherige Bestzeit in Ulm unterboten habe. Bei 3:07:33 h blieb die Uhr für mich stehen.

Und ich war und bin keineswegs enttäuscht, dass der Traum sub3 in Um nicht geklappt hat, sondern ich bin vielmehr froh und stolz, was so kurz nach dem Transalpine Run schon wieder möglich war/ist. Auch war es richtig toll nach gut 37 Km und eigentlich leeren Beinen nochmals so einen kleinen Fight zu erleben 🙂
Die neue Streckenführung war im Vergleich zu der alten deutlich kurzweiliger und abwechslungsreicher, aber durch die vielen Kurven, den erhöhten Schotterweganteil auch deutlich schwerer, besonders im zweiten Abschnitt.

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Glücklich im Ziel

Thomas und Birgit kamen kurz darauf mit 3h und 3:08h in Ziel.

Joshua war schon längst da, hat er für seinen HM 1:44h benötigt und konnte seine persönliche Bestzeit um gut 6 min verbessern! Glückwunsch!

Sonja meisterte die 10 Kilometer-Generalprobe für München in 14 Tagen in 1:10h.

Dominik sagte den Halbmarathon vernünftigerweise ab und konzentrierte sich nur auf seinen Pacemaker-Job für eine Freundin, welche in unter einer Stunde laufen wollte. Mit 59:18 Minuten meisterten sie es mit Bravour!

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