Eiger Ultra Trail 2017

Eiger Ultra Trail 101km + 6700Hm = meine größte Herausforderung dieses Jahr.

Am Fuße der Eiger Nordwand wollte ich meinen ersten dreistelligen Lauf absolvieren und dann noch gleich gespickt mit 6.700 Höhenmetern

 

Die Anreise

Ende Mai habe ich noch keinen Lauf über 40 km auf dem Konto gehabt. Mit dem Hochkönigman – 47k und dem Stubai Ultra – 65k hab ich mich rangetastet, aber dann gleich dreistelllig?
Donnerstag Anreise, Freitag Startnummernausgabe, Pasta Party und Expo, danach relativ früh ins Bett. Um 3:00 Uhr klingelt der Wecker und langsam kommt auch ein klein bisschen Nervösität auf. Jetzt noch frisch machen und ne Kleinigkeit essen. Nach 35min Autofahrt pünktlich um kurz nach 4 am Start. Wie jedes mal stelle ich mich relativ weit hinten auf, um mein eigenes Tempo laufen zu können.

ein tolles Panorama

Los geht’s

Die ersten 2-3 Kilometer nach dem Startschuss lassen sich gut laufen und ich werde warm. Doch dann stehe ich im Stau…
Zwei “Kuhgatter“ verengen die Trails und bremsen alle aus.
Beim Aufstieg zur Großen Scheidegg wird es langsam hell und ich kann Plätze gut machen. Oben angekommen, laufe ich ohne etwas am VP 1 aufzunehmen weiter, um etwas der verlorenen Zeit wieder gut zu machen. Ein paar Kilometer relativ gerade und die ersten Downhillmeter runter nach ‚Bort‘, um von dort wieder zum ‚First‘ aufzusteigen.

leider lief es nicht immer gut….

Dort dann auch die vorübergehenden Magenprobleme losgeworden und das erste Mal ein paar Chips und Brot zu mir genommen. Dann der knackige Anstieg hinauf zum Faulhorn – ich fühle mich platt und bin etwas erschreckt über die Zeit am Gipfel, die schon mehr als 6h zeigt.
Zwar überhole ich einige der 101k Läufer, während ich von ein paar 50k Läufern stehen gelassen werde – aber es läuft einfach nicht.

zum Glück spielte das Wetter mit 🙂

Das Tief überstanden

Die Strecke bis zur Schynigen Platte wird zur größten Herausforderung, trotz super technischer Trails (genau mein Ding) breche ich das Laufen immer wieder ab und wandere. Dann endlich am VP angekommen gibts 0,5L Cola und zwei Gels, der Zucker tut gut. Auf dem Downhill nach Burglauenen (Halbzeit) komm ich langsam wieder in Stimmung und die längere Pause nach den ersten 9:45h (52k+3300Hm) – 2h langsamer als geplant – tut gut.

das Lächeln kam wieder zurück 😉

Meine Freundin ist dort Helferin – ich werde bestens versorgt und sie baut mich wieder auf, meine anfangs gewünschte Zielzeit noch nicht aus den Augen zu verlieren. Dann wieder ein Anstieg von ca. 700Hm mit Abstieg nach Wengen – es läuft wieder. Am VP gibt es wieder viel Cola und trockenes Brot, Kraft für den VK nach oben zum ‚Männlichen‘.

 

Langsam werden die Beine müde

Ein heftiger Anstieg, auf dem ich aber wieder viele Plätze gut machen konnte. Von oben zur kleinen Scheidegg läuft es weiter gut, doch langsam werden die Beine immer schwerer. Die letzte größere Stärkung an der kleinen Scheidegg, für den vorletzten Anstieg zum Eigergletscher. 21:10 Uhr – die Zeit läuft: noch 3h20min bis zu meiner gewünschten Zielzeit und noch gut 20km vor mir.

langsam wird es wider dunkel….

Also die geforderte Stirnlampe und das Reflektorbändchen angezogen und die Beine in die Hand genommen. Der Downhill in der Dämmerung an der Eiger Nordwand vorbei runter zur Alpligen ist herrlich – ich bin voll motiviert! Dort nochmal kurz Cola nachgetankt und weiter ins Tal “geflogen“. Die letzten 400 positiven Höhenmeter können mich auch nicht mehr aufhalten. Am Marmorbruch vorbei nach oben bis zur Alp Grindel .

Ab ins Ziel

In den letzten 2 Stunden noch ca. 20 Läufer überholt und dann für den letzten Downhill noch genug Zeit. Nochmal geht es Serpentinen ins Tal. Nach 30 Minuten ohne andere Läufer zu sehen, komm ich wieder ins Tal und kann drei Stirnlampen ausmachen.

Geschafft!!! Endlich im ZIEL!!!!

Schnell schließe ich auf und kann alle überholen, bevor es die letzte Rampe zum Zieleinlauf nach oben geht. Nach 19h38min stehe ich im Ziel und ein unbeschreibliches Gefühl macht sich breit. Es fühlt sich großartig an, so einen großen Lauf mit wunderschönen Ausblicken gefinisht zu haben. Ich werde wiederkommen!

 

Hier geht es zu den Ergebnissen

 

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