Terra Raetica Trailrunningfestival 2025

Terra Raetica Trailrunningfestival 2025

Das Abenteuer begann am 01. Juli 2025 um 9:30 typische Startzeit der Terra Raetica Läufe.

Am  Start Jürgen und Daggi… der Plan, die komplette Serie über 5 Tage, 5 Etappen, in 5 Regionen – in 3 Ländern zu finishen.

Für Daggi alles andere als selbstverständlich; war sie doch von Oktober bis Dezember verletzungsbedingt komplett außer Gefecht.

Aber was ein echter Trailrunner ist, der beißt sich durch…

Beginnen wir aber am ersten Tag:

Der Lauf fand in Feichten im Kaunertal statt – genannt: Thomas-Penz-Höhenweg. Auf dem Programm standen 17,15 km mit geschmeidigen 1.092 hm, verteilt auf einen langen und nochmals einen kürzeren Anstieg.

Oben am Höhenweg insgesamt schöne Singeltrails, die flowig zu laufen waren. Herrliche Blicke auf die Kaunertaler Bergwelt lagen immer wieder vor uns. Das große Aaaaah der Strecke war der atemberaubende Blick auf den Kaunertaler Gletscher. Hinab ging es über einen Teil, der etwas Trittsicherheit erforderte, aber gut machbar war; Seilversicherung sein dank 😉 Den restlichen Downhill dann über Stein- und Wurzelpfade und zuletzt über einen Forstweg, wo man es dann so richtig rollen lassen konnte. Im Ort angekommen, das letzte Stück bis ins Ziel ging über die gesperrte Hauptstraße. Tag 1 gefinisht, zufrieden und glücklich im Ziel angekommen. Das Wetter und die Temperaturen am ersten Tag waren ziemlich warm… somit ein doch recht anstrengender Lauf… zumindest für Daggi, die eher die kühleren Temperaturen bevorzugt…

Die einzige VP unterwegs war bestens bestückt mit Wasser, Iso-Drink, Cola, Müsliriegel, Bananen, Salzbrezeln und Gummibärchen, das konnte sich schon sehen lassen.

Ab in die Unterkunft und nach kochen und essen ausruhen für den nächsten Tag.

Der zweite Tag und der zweite Lauf standen an. Dieses Mal in Ried i. O. im Tiroler Oberland – der Anton-Renk-Trail. Die Strecke mit 22,24 km und 1.480 hm etwas länger, aber nicht weniger schön.

Los ging es am Badesee des Ortes… unterhalb der Gondelbahn ging es anfangs schon knackig über Wurzelwege und über eine ziemlich schaukelige Hängebrücke hinauf. DerAnstieg insgesamt über knapp 11 km. Zwischendurch immer wieder ein paar Teile mit flacheren Passagen, die zum Laufen und Staunen einluden. Auch heute immer wieder wunderschöne Aussichten auf die umliegenden Berge und dann natürlich auch auf das Highlight des Tages, den Anton-Renk-Wasserfall… einer der höchsten Wasserfälle Tirols.

Der letzte Teil des Weges zum höchsten Punkt der Strecke bei 2.260 hm bei der Anton-Renk-Hütte ging dann über Schottergelände und war entsprechend anstrengend. Auch der Weg hinab von der Hütte Richtung Wasserfall war verblockt und über Schottergelände… es erforderte schon ein gewisses Maß an Konzentration… dafür entschädigte der Anblick des mächtigen Wasserfalls jedoch total. Unterhalb des Wasserfalls ging es dann vorbei und auf wieder laufbareren Trails, zum Schluss wieder über Wurzelpfade immer weiter hinab wieder bis zum Badesee, wo dann auch das Ziel auf uns wartete.

 

Die Verpflegung am heutigen Tag lies etwas zu wünschen übrig. Getränke wie gehabt, jedoch gab es nur Bananen unterwegs an 3 VPs. Aber der kluge Trailrunner sorgt ja vor und hat auch immer etwas aus dem eigenen Vorrat im Laufrucksack 😉

Da es am Vorabend ordentlich gewittert hatte, war die Temperatur nicht mehr ganz so heiß es war auch immer wieder bewölkt und somit um einiges erträglicher als am Tag zuvor.

Auch diesen Lauf hatten wir somit in der Tasche!

Bereits im Ziel haben wir dann mitbekommen, dass der Start für den nächsten Tag um eine halbe Stunde nach vorne verlegt wird und auch die Strecke von 15 km (1.270hm) auf 10 km verkürzt wird, da für den Mittag dann eine große Gewitterwarnung vorlag.

Diese Nachricht fand Daggi jetzt nicht ganz so schlimm… so ein kleiner „Ruhetag“ zwischendurch kam ihr doch gelegen.

Dennoch hieß es am Abend, kochen, essen, Füße hochlegen und ausruhen.

Der dritte Tag führte uns dann ins Engadin, nach Samnaun… sicher kennen den Ort einige durch zollfreies Einkaufen und Tanken.

Nach shoppen war uns nicht zumute… wir wollten nur den Lauf hinter uns bringen, eh das angekündigte Gewitter los ging… in einer Höhe von 1.830 bis 2.580 hm komplett über der Baumgrenze absolut kein Vergnügen.

Los ging es dann also wie gesagt schon um 9:00 Uhr auf eine 10 km-Runde mit doch immerhin noch 780hm.  Schon kurz nach dem Start setzte Nieselregen ein… die Temperatur mit 11 Grad schon fast etwas frisch

Dennoch ging es hinaus aus dem Ort, über einen ersten knackigen Forstweganstieg ging es dann ein paar km über Wiesentrails und dann hinein ins Schottergelände… hinauf ans „Rote Seeli“; zum heutigen Highlight des Tages.

Bereits heute zeigten sich erste Bekanntschaften, da ja immer wieder dieselben Leute im selben Tempo unterwegs waren und man sich somit immer wieder über den Weg lief.

Den letzten Teil des knackigen Anstiegs hing Daggi sich an eine neue Bekanntschaft und bezwang mit deren rhythmischen Tritt den Weg. Jürgen machte in dieser Zeit seinen eigenen Tritt und kam sehr gut voran. Aber wir wären nicht als Team unterwegs gewesen, wenn er nicht oben gewartet hätte 🙂

Gemeinsam ging es dann wieder hinab Richtung Ort, über wunderschöne Wiesentrails, die aber dennoch nicht ohne waren… immer wieder waren diese ziemlich zugewachsen und mit Murmeltierbau-Eingängen gespickt… also auch hier: höchste Konzentration… keiner wollte sich die Beine kaputt machen. Immerhin hörte der Regen im Downhill dann auch wieder auf… als wir im Ziel angekommen sind, waren die Wolkenlücken recht groß und der blaue Himmel blitzte recht großzügig durch… dennoch eine gute Entscheidung der Rennleitung die Strecke zu verkürzen… so ein Risiko, mit ca. 200 Läufern bei Gewitter im alpinen Gelände wollte keiner haben und erleben.

Verpflegung gab es unterwegs keine. Dies wäre aber auch auf der Komplett-Strecke nicht vorgesehen gewesen… da das ja bekannt war, musste halt jeder nach sich selbst schauen… verhungert und verdurstet ist aber keiner 😉

Der restliche Tag wurde vollends gemütlich verbracht, um sich auf den nächsten Tag und die längste Strecke vorzubereiten.

Am vierten Tag stand ein Lauf in Nauders am Reschenpass an.

Hier sollte es über 26,5 km mit 1.630 hm über den Edelweiß-Trail und den Nauderer Höhenweg gehen.

Verteilt wiederum in einen langen und einen nochmals etwas kürzeren Anstieg.

Hinaus ging es aus dem Ort und ebenfalls gleich wieder knackig über Wurzelpfade hinauf. Immer wieder gab es aber dann auch gut laufbare Passagen, die richtig Laune machten… auch wenn die Beine schon etwas schwer waren… oberhalb der Baumgrenze dann wieder wunderschöne Ausblicke auf die umliegenden Berge… entlang an herrlich blühenden Wiesen… bis es dann an die „Schlüsselstelle“ des heutigen Laufs ging… die letzten hm des ersten Anstiegs wieder in alpinem Gelände, mit seilversicherten Passagen. Das war nicht ohne… jedoch wurden wir oben mit jeder Menge blühendem Edelweiß und dem Gipfelkreuz vom „Bezahlerkopf“, dem höchsten Punkt des Tages, belohnt. Lange konnten wir das aber nicht genießen, da uns die Cutoffzeit bei der nächsten VP im Nacken saß… also im Downhill etwas mehr Gas geben, so gut es eben in dem Gelände dann ging. Wehwehchen wurden ausgeblendet… in der Zeit bleiben war das Ziel!

Das haben wir dann auch mit knappen 10 min. Vorsprung geschafft… puh, Nervenkitzel pur… Zur dritten VP und nächsten Cutoffzeit hatten wir dann aber keinen solchen Stress mehr… die war dann wiederum eher großzügig berechnet…

Also ging es wieder ein Stück bergan, um dann in gemächlich abfallenden Downhill wieder den Rückweg hinab nach Nauders anzutreten. Es ging ein Stück über einen Forstweg, auf dem man es entspannt rollen lassen konnte Richtung Tal… aber es wäre je kein Traillauf, wenn da  nicht noch irgendwo ein Wurzelweg oder dergleichen wäre… also ging es runter vom Forstweg und ab auf Wurzelpfade im welligen Profil bis zum letzten knackigen Abstieg und letztendlich vollends durchs Dorf zurück ins Ziel in der Ortsmitte.

Insgesamt ein schöner Lauf, wenn auch kurz etwas stressig, aber für uns der schönste Lauf der Serie!  Das Wetter im Großen und Ganzen perfekt. Nicht zu warm, viel bewölkt, top

VPs unterwegs: 3. Bestückt mit Müsliriegel, Bananen, Wasser, Iso, und Cola… für uns wars ok.

Wahnsinn… der 4 Tag war auch geschafft… erleichtert und froh im Ziel zu sein. Die Beine müde, die Lust zu laufen aber noch da… bis dann am Abend die Erkenntnis bei Daggi über die Strecke am nächsten Tag kam… die eigentliche Königsetappe… die knackigsten hm insgesamt… die Nacht war entsprechend nicht so gut, weil der Kopf schon ziemlich arbeitete.

Am fünften und letzten Tag ging es dann schon etwas angespannt nach Italien ins Vinschgau, nach Reschen am See.

Hier war der Start an der Talstation der Schöneben-Bahn. Das Ziel war an der Bergstation derselben. Die Strecke für heute: 18,15 km mit 1.750 hm verteilt auf einen kürzeren und dann längeren Anstieg, der es in sich haben sollte… aber der Reihe nach.

Pünktlich im 9:30 viel der letzte Startschuss der Serie. Hinauf ging es anfangs entlang der Skipiste, dann über Wurzelpfade immer weiter hinauf bis zur 1 VP an der Bergstation der Bahn.

Von dort ging es über einen immer wieder etwas verblockten Panoramaweg wellig bis zur nächsten VP an der Bergstation der Haideralm-Bahn… auch hier war die Cutoffzeit wieder etwas knapp, aber geschafft… von der VP musste der gleiche Weg bergauf wieder zurück genommen werden, bis zur Abzweigung zum zweiten Anstieg. Ein Blick nach oben in die Richtung in der die anderen Läufer schon unterwegs waren, lies Daggi nichts gutes ahnen. Aber es hilft ja nichts… erst mal weiter… schon nach ein paar Metern ging des dann in komplett verblocktes alpines Gelände… immer länger zog sich der Weg über das Gestein… bei Daggi schwanden die Kräfte und Jürgen musste ihr ordentlich in den Hintern treten zwischendurch… aber auch das muss bei einem Team sein. Der eine macht den anderen stark… und das hat Jürgen über die ganzen Tage immer wieder mit Bravour gemacht!

Aber weiter zum Lauf: je höher wir den Weg gekommen sind, desto größer wurden die Zweifel ob das noch alles richtig sein kann… man sah Läufer oberhalb klettern -.-

Nach 13 km war dann unterhalb einer wirklichen Kletterpassage die 3. VP. Es fand sich eine Gruppe von 6 Läufern dort zusammen… alle schauten ungläubig nach oben, wo es weiter gehen sollte… Der junge Mann an der VP, ein italienischer Bergwachtler, meinte, dass es kein Problem sei… es wären nur ca. 200 hm bis oben, das wäre alles kein Problem. Für Daggi war es das aber schon kurz… bis eine Mitläuferin sie kurz beiseite nahm und ihr gut zuredete: „nicht nach links und rechts schauen. Nur dahin schauen, wo du deine Füße hinsetzen willst und wo du dich festhalten willst, dann funktioniert das. Wir schaffen das alle zusammen… auch der Rest der Truppe setzte sich dann mit ungutem Gefühl in Bewegung… keiner hatte mehr nen blöden Spruch übrig… alle waren voll auf ihr Tun fokussiert… und so „krochen“ wir dem Gipfel entgegen.

Und was soll ich sagen: wir haben es alle geschafft… mehr als erleichtert kamen wir am Gipfelkreuz des Elferkopfes an und fielen uns erst mal in die Arme. In der Zwischenzeit war allen die Cutoffzeit egal, alle waren nur froh, heil dort oben angekommen zu sein.

Nachdem unsere Startnummern vom Streckenposten notiert waren und dieser noch ein Foto von unserer Truppe gemacht hatte, ging es an den Abstieg… „Nur“ noch 5 km bis zum Ziel… aber die hatten es erst mal auch in sich… große Felsbrocken galt es im Abstieg zu bezwingen… jeder Schritt musste gut gesehen werden. Das war nach der kräftezehrendenKletterei bei Daggi nicht mehr so fluffig… Jürgen meisterte den Abstieg mit Leichtigkeit. Als es dann unten wieder in „besseres“ Gelände ging, wartete er erneut auf Daggi, um zusammen das zu Ende zu bringen, was sie zusammen begonnen hatten.

Daggi konnte auf den letzten zwei Kilometern die Schmerzen im Knie zum Glück ausblenden und langsam realisieren, was sie da über 5 Tage geleistet hatte… geredet wurde auf den letzten 2 Kilometern nicht mehr viel. Jeder hing seinen Gedanken nach. Der letzte gemeinsame Zieleinlauf war einfach ein unglaubliches Erlebnis mit jeder Menge Gänsehaut… zumal die anderen 4 Läufer, mit denen wir das „Horrorstück“ bewältigt haben, alle im Ziel auf uns gewartet haben 🙂

Ach ja; die VPs am 5 Tag: Wasser, Iso, Cola, Müsliriegel, Bananen, Tuc-Kekse, Gummibärchen (VP2 vor dem Kletterstück: Wasser und Müsliriegel)

Zum Abschluss durften wir dann mit der Bahn runterfahren zum Parkplatz, nachdem oben an der Bergstation noch bisschen gefeiert wurde.

Zusammengefasst gilt zu sagen: Teamwork makes the Dream work.

Was wir da in diesen Tagen zusammen erlebt haben, werden wir nicht so schnell vergessen!

Unser Fazit: es muss nicht der TAR sein, auch kleinere solcher Laufserien sind ein megaErlebnis.

Die Serie unsererseits durchaus zu empfehlen. Mit ca. 200 Startern in allen Läufen eine überschaubare Veranstaltung.

Zur Unterkunft: Wir hatten eine Ferienwohnung in Nauders, sind somit 4 Tage zu den Startorten gefahren. Die längste Anfahrt hatten wir ins Kaunertal mit ca. 35 min. Also alles auch gut erreichbar. (Es hätte sogar die Möglichkeit gegeben, einen Shuttelbus zu buchen.)

Die Verantwortlichen waren sehr aufmerksam und die Veranstaltung gut organisiert. Es gibt dahingehend auch nur Lob von uns.

Das wars von uns soweit… mal sehen, was das nächste Abenteuer wird 🙂

Danke fürs bis zu Ende lese 😉

Ach ja… Daggi möchte sich noch bei Sabine und Angi bedanken, für die Zusprüche jeden Tag und vor allem dafür, dass die beiden so an sie geglaubt haben!

Und natürlich geht der größte Dank an JÜRGEN!! Er hätte die kompletten Strecken in seinem Tempo um einiges schneller und mit weniger Gejammer in den Ohren hinter sich bringen können, ist aber tapfer jeden Tag zusammen mit Daggi los und auch ins Ziel gelaufen. Ein echt toller Kerl!!

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DM

Dagmar Maier

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