Stubai UltraTrail 2017

Der Stubai Ultratrail gibt sein Debüt und wir von WeRun4Fun sind natürlich mit dabei.

Urban 2 Glacier bei der Premier des neuen Laufs von PlanB gab Mona, mit der Unterstützung von Daniel, ihre Ultra-Premiere

 

noch eine gute Stunde bis zum Start

Urban 2 Glacier.

Ein noch nie dagewesenes Konzept im Trailrunning. Es ist kurz vor 1 Uhr, wir stehen in den Startboxen des Stubai Ultras und versuchen uns die gute Laune trotz des Regens zu erhalten. Es ist der erste Nachtlauf für uns beide und für Mona, unseren Rookie, der erste Lauf überhaupt über solch eine Distanz. Wir sind nervös, doch nur bis zum Startschuss. Dann geht es ab, das Feld ist schnell! Stirnlampen huschen durch das nächtliche Innsbruck und erleuchten es in all seiner schauerlichen Pracht. Betrunkene Jugendliche, Blaulicht gepaart mit Sirenen. Der Gestank einer Großstadt dringt an unsere Nasen. Innsbruck erinnert stark an Peter Fox und „schwarz zu blau“. Zum Glück sind wir nach nicht ganz 3 Kilometern bereits raus. An der Schanze vorbei hämmern wir auf den ersten Trail. BlairWitchProjekt-Style! Der Lichtkegel vor Augen, der Singletrail anspruchsvoll doch machbar! Wie Diamanten fallen die einzelnen Regentropfen durch das Licht unserer Stirnlampen. Wurzeln und Steine sind rutschig doch wir habe einen festen, schnellen Tritt.

Ab durch die Nacht 🙂

Bis zur ersten Verpflegung sind es 12 Kilometer – und die nehmen wir so schnell, dass es uns beide überrascht. Keiner hätte damit gerechnet, so gut voran zu kommen. Das Läuferfeld hat sich schnell verteilt und auch die nächsten Kilometer sind, wer hätte es gedacht, auf Trails zu laufen! Wir kämpfen mit den ersten, leichten Problemen. Es erfordert eine Menge Konzentration die Augen im Lichtkegel zu halten und auf die unmittelbar vor einem auftretenden Hindernisse zu reagieren. Obgleich wir uns körperlich frisch fühlen sind wir zum Ende der Nacht geistig angespannt. Der Kopf musste viel arbeiten! Doch hey, wir kommen gut voran und befinden uns bald schon im ersten Aufstieg, welcher nicht schöner hätte sein können. Unsere Mona hadert ein wenig mit dem Magen, doch mit den ersten Sonnenstrahlen finden wir gemeinsam wieder zu alter Stärke zurück und erreichen den ersten Gipfel dieses Wettbewerbs. Himmlisch!

Die Nacht ist vorbei!! 🙂

Endlich Tag

Ab diesem Zeitpunkt ist der Gletscher fast immer im Auge des Läufers. Wir huschen über die Bergflanke und hinein in den Downhill. Wieder ist es ein Singletrail. Wieder ist er nicht schwer zu laufen. Einzig die vielen, engen Serpentinen bremsen uns aus und bescheren unseren Knien und Oberschenkeln mächtig Arbeit.
Einige Stunden vor dem Start der Basetrailer erreichen wir Neustift und klopfen uns gegenseitig auf die Schulter. Gute Arbeit bis hier hin. So kann es weitergehen. Wie gewohnt sind die Verpflegungsstellen von PlanB überdurchschnittlich ausgerüstet. Von der Gewürzgurke bis hin zum Marmorkuchen finden wir alles was das Herz begehrt. Frisch gestärkt geht es also weiter in Richtung Gletscher. Doch der Weg dorthin ist enttäuschend! Unser ehrliches Feedback? Der Stubai Ultra kann es mit dem Zugspitz 20-80 locker aufnehmen – doch nur der Ultra kann es!

Eine tolle Aussicht 🙂

Wo sind die Trails?

Der Basetrail ist nüchtern, ja fast schon schwach. Auf Kieswegen kämpfen wir uns voran. Die Strecke ist einfach und zu keinem Zeitpunkt mehr mit den Trails zu vergleichen, welche wir vor Neustift laufen durften. Wir passieren ein paar schöne Wasserfälle … doch mit Trailrunning hat das nichts mehr zu tun. Erst nach der V8, am Einstieg zum Gletscher, bekommt dieses Rennen wieder einen Charakter, wie wir Trailrunner ihn lieben. Die Strecke wird kernig. Die Höhenmeter kommen geballt und auf dem Weg nach oben ähnelt kein Schritt dem vorherigen.

Vorbei an den Wasserfällen

Jetzt endlich heißt es kämpfen! Und das tun wir. Meter für Meter geht es Bergauf. Bis zur Dresdner Hütte leiden wir zusammen, tanken auf, spicken in Richtung des Himmels und blinzeln durch die Schneeflocken hinauf zu unserem Ziel. Die Strecke wurde verkürzt und so dürfen wir am Eisgrat ins Ziel einlaufen. Sagenhafte 800 Meter und 200 Höhenmeter fehlen uns zum Schluss – die, so ist das Versprechen, holen wir uns nächstes Jahr, wenn das ganze Rudel zum Startschuss in Innsbruck an den Start gehen wird.

Hoch zum Gletscher

Doch für den Moment sind wir mit unserer Leistung zufrieden. Der Stubai Ultra hat Wort gehalten. Er ist hart und er ist in Summe gut. Von der Kurzdistanz möchten wir euch jedoch abraten, sie enthält kaum bis gar keine Trails und kann nur mit einem einzigen kernigen Anstieg auftrumpfen.

GESCHAFFT!!

 

Kurz und knapp unsere Pros und Cons.

Pros:

+ Stubai ist wunderbar vernetzt, mit Gästekarte könnt ihr Gratis Bergbahnen nutzen, Bus fahren und Schwimmbäder besuchen!

+ Der Ultra bietet ein völlig neues Konzept von der Stadt in den Gletscher.

+ Viele, harte Höhenmeter auf kurzer Strecke!

+ Bedingt durch gute Busverbindung können Unterkünfte über das gesamte Stubaital verteilt problemlos in Anspruch genommen werden!

Cons:

– Strecke des Basetrails enthält zu wenig Trail und läuft sich unattraktiv! Definitiv keine Empfehlung!

– Kein Rennen für Freunde des Downhills. Stubai ist ein Skyrace.

– Abstand des Sicherheitsbriefings / der Pastaparty zum Rennstart der Ultras relativ knapp bemessen. Kaum mehr Zeit um zu ruhen.

Wir werden nächstes Jahr definitiv wieder am Start sein und dann mit einem größerem Team 🙂
PS: Dann gibt es auch ein tolles Video zum Lauf 😉

Hier geht es zur Homepage: Urban 2 Glacier

 

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