Zugspitz UltraTrail –> Basetrail

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Mein Weg vom Nichtläufer zum Basetrail by Nika Speidel

Der ZUT 2018 aus der Sicht eines Trail-Neulings:

Es war im September 2017 nach den Trails for Germany in Blaubeuren, als ich zu Dominik sagte, dass ich auch gerne mal an solch einem Event teilnehmen würde. Als er dann meinte, dass im Juni 2018 wieder der Zugspitz Ultratail stattfinden würde und wir dort den Basetrail laufen könnten, dachte ich, das sei ein Witz und sagte zu. Als Dominik mich dann des Öfteren zum joggen abgeholt hatte, wusste ich, das war sein Ernst!
So bin ich also in das Trailrunning hineingerutscht, nichts ahnend, dass es mir so viel Spaß machen würde.

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Die Zeit bis zum ZUT verging wie im Flug und dann war es auch schon so weit. Am 15.06 fuhren wir Nachmittags nach Grainau. Dort holten wir als erstes unsere Startunterlagen. Es waren so viele Läufer da, was mich sichtlich überfordere. Obwohl dieses Jahr mehr Läufer als je zuvor am ZUT teilgenommen hatten, lief alles geordnet und ohne Gedränge ab. Woran man merkte, dass Plan B Veranstaltungen in dieser Größe schon öfter organisiert hatte. Nachdem wir unsere Taschen ins Hotel gebracht hatten, gingen Dominik, Joshua, Stefano und ich ins Festzelt, wo sich auch der Start für den Ultratrail und das Ziel aller Läufe befand. Im Festzelt war die Pasta Party schon im vollen Gange. Während wir unsere riesen Portionen Nudeln aßen, durfte ich viele neue Leute kennen lernen, was mich sehr gefreut hat, da alle wirklich nett waren. Jeder in diesem Zelt hatte gute Laune und freute sich, bekannte Gesichter wiederzusehen. An der tollen Atmosphäre konnte man richtig merken, dass alle das Interesse am Trailrunning teilten.

Das Highlight an diesem Abend war jedoch die Eröffnungsfeier. Männer mit Peitschen standen auf den Tischen und peitschten im Takt. Anschließend kamen Kinder in traditioneller Kleidung in das Zelt und stellten die 50 verschiedenen Nationen vor, welche alle am Zugspitz Ultratrail 2018 teilnahmen. Als auch das Briefing vorbei war, gingen wir zurück ins Hotel, da bald schon der Wecker klingeln würde.

Um 5:45 Uhr klingelte also bei uns der Wecker und wir machten uns bereit für die bevorstehenden 25km. Um 6:30 Uhr gab es im Hotel Frühstück, welches um diese Zeit nur für Läufer angerichtet wurde. Um 7:15 Uhr starteten Benjamin und Felix beim Ultratrail im Festzelt in Grainau. Um 8:00 Uhr starteten Daniel und Matthias beim Supertrail XL in Ehrwald und um 9:00 Uhr war es dann auch für Joshua, Stefano, Dominik und mich soweit. Ich war so nervös und die zwei schlaflosen Nächte zuvor machten dies nicht gerade besser.

Joshua und Stefano starteten im vorderen Feld, Dominik und ich weiter hinten. Nach dem Startschuss starteten alle Läufer ins Rennen, während im Hintergrund das Lied „Highway to Hell“ lief. Dann ging es circa zwei Kilometer durch Garmisch- Patenkirchen und anschließend kam auch schon der erste Uphill und der hatte es in sich. Zwar war dieser nicht lang, dafür aber mit einer ordentlichen Steigung. Ein paar Läuferinnen und Läufer mussten hier schon Pausen einlegen, da die Hitze sie wahrscheinlich zu sehr schlauchte. Dominik ging voraus und gab das Tempo vor, damit wir ein paar Minuten vor dem cut off an der, für uns ersten, Versorgungstation ankommen würden. Meine größte Sorge vor dem ZUT war es, die cut off Zeiten nicht zu schaffen. Doch der kurze Downhill lief so gut, dass wir fast 30 min vor dem cut off an der v1 ankamen. An der Versorgungsstation füllten wir unsere Flaschen auf und aßen etwas. Ich war überrascht was es dort alles für Auswahl an Essen gab. Ich konnte leider nur ein paar Gurken mit einer ordentlichen Ladung Salz essen und ein Stück Wassermelone.

Nun kam der lange Uphill zur v2. Zuerst liefen wir noch auf einem Forstweg, dann aber ging es links ab auf den ersten Trail und mit einer angenehmen Steigung bergauf. Die Strecke war wunderschön und abwechslungsreich, da wir durch einen kleinen Fluss und Büsche sowie über Baumstämme klettern mussten. Wir schlossen uns einer Gruppe an und liefen im Entenmarsch immer weiter bergauf.
Dann endlich waren wir an v2. Meine Beine schmerzten ordentlich aber das war natürlich kein Grund sich länger als nötig an der Versorgungsstation aufzuhalten. Dann kam für mich das anstrengendste Stück, „die Schlaufe“. Ich musste mich wirklich die letzten Höhenmeter hochquälen. Glücklicherweise waren wir wieder circa eine halbe Stunde vor dem cut off, darum konnten wir, als wir dann endlich am höchsten Punkt waren, eine Pause einlegen. Ich erholte mich überraschend schnell und wir meisterten den Downhill ohne längere Gehpausen bis zur v3. Durch die Schlaufe wäre man eigentlich an der v2 erneut vorbei gekommen.

Doch um Staus durch die vielen Teilnehmer zu verhindern, gab es eine separate v3, was wieder auf die gute Organisation hinweist. An der letzten Versorgungsstation angekommen, machten wir nochmal kurz Pause. Wir waren 26 min vor dem cut off und zwischen uns und dem Ziel lag nur noch der Jägerstaig. Ich hatte wirklich Respekt, da der Jägerstaig technisch, vor allem für einen Anfänger, sehr anspruchsvoll ist. Doch es lief besser als gedacht.
Eins der schönsten Schilder während des Baistrails, war auf jedenfall das „5 km to go“ Schild. Ich war jedoch mit meinen Kräften am Ende und wir mussten deshalb das meiste der 5 km gehen. Die letzten Kilometer waren dann an der Straße entlang zum Festzelt. Mit letzter Kraft joggte ich ins Ziel nach 5 Stunden und 20 Minuten.
Ich konnte es nicht fassen, dass ich es wirklich geschafft habe und musste mit den Tränen kämpfen.

Der ZUT 2018 war für mich überwältigend und eine Erfahrung, die ich nicht mehr vergessen werde.
Die Strecke war wie gesagt abwechslungsreich und mit wunderschönen Aussichten. Sie war in einem top Zustand und der Weg wurde gut markiert.
Ich möchte mich an dieser Stelle für die Unterstützung vor und während dem ZUT bei WeRun4Fun bedanken und vor allem bei Dominik, der wegen mir nicht nur auf eine längere Distanz, sondern auch auf eine bessere Zeit verzichtet hat.
Ich freue mich, dass ich dabei sein durfte und bin gespannt, welche Trails wir noch unsicher machen können.

2 Responses to “Zugspitz UltraTrail –> Basetrail

  • Hei Nika.
    Klasse dein Bericht,da kriegt man Lust mitzumachen.
    Super Leistung…weiter so!

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