Pitz Alpine Glacier Trail 2018
Pitz Alpine Glacier Trail – 46km, 2900hm.
Sabine, Mona und Luke haben sich vorgenommen den Gletschermarathon gemeinsam zu bestreiten.
Am Samstag Morgen um 03:30Uhr klingelt der Wecker, nochmal alles checken, Race Outfit anziehen, ein paar Haferflocken mit viel Obst zum Frühstück und ab zum Start. Durch die erneute „Gepäckkontrolle“ (hatte noch nie so viel Zeug dabei) in den Startbereich und schon wurde der Countdown angezählt. Die ersten Meter über Asphalt zum gewaltigen Start-Anstieg, der uns 1300hm, anfangs in Serpentinen, später ziemlich direkt zum höchsten Punkt der Strecke, bis auf 3070m führt. Leider waren wir im hinteren Starterfeld, konnten im Anstieg kaum überholen und waren somit gezwungen uns fast 2,5 Stunden für die ersten 8km Zeit zu lassen.
Dafür konnten wir in aller Ruhe beobachten, wie die Gipfel langsam in warmes rötliches Licht getaucht wurden, immer mehr Details zu sehen waren und der Tag begann. Leider war zu dem Zeitpunkt schon klar, dass es keine Top-Zeit wird und wir einfach gut durchkommen wollen. Nach der ersten VP war auch schon mit der Gletscherüberquerung das Highlight der Strecke zu meistern. Spikes angezogen und los geht’s, erst mit kleinen vorsichtigen Schritten, später dann normal laufend über das blanke Eis.
Ein etwas komisches, aber trotzdem super tolles Gefühl. Die nächsten 200Hm hoch zur Braunschweiger Hütte waren kein Problem, dagegen mussten wir den steilen Abstieg über die großen Felsbrocken langsam angehen. Die nächsten 2km der ersten Runde, von der Materialbahn der Hütte zum Startbereich könnten wir gut laufen. Nach 19km, den ersten Teil in 5 Stunden bewältigt, konnten wir Spikes und Stirnlampen im Dropbag zurücklassen und uns für die folgenden 700hm stärken. Weiter ging es auf der 26km Distanz, ersteinmal steil in Serpentinen durch den immer wärmer werdenden Wald nach oben. Luke fühlte sich gut und ließ die Mädels am Aufstieg ein wenig zurück.
Die letzten Meter dann wieder mit wundervolle Ausblick zum Gletscher, den wir am Morgen überquert haben. Oben angekommen noch ein kleines Stück zur Suna Alm und die nächste Labestation war erreicht. Ab da wieder zusammen unterwegs ging es zum Riffelsee und auf der Nordwest Seite langsam in ein kleines, schönes Tal hinauf. Nach ein paar Kilometern dann der U-Turn und weiter in Richtung Fuldauer Höhenweg. Dort angekommen begannen die ersten Problemchen.
Das Taschachhaus mit der nächsten Verpflegung schon in Sicht, aber noch über 7km entfernt bekam Sabine Knieschmerzen. Wir drosselten das tempo minimal und sie kämpfte tapfer und super weiter. Immer leicht bergauf, bergab, schlängelt sich der Höhenweg dahin. Vor dem letzten Anstieg der Strecke traf es Luke, die Energie war weg und die Entfernung zur Hütte wurde gefühlt nicht weniger. Dann aber nochmal eine Stärkung, mit der Auswahl aus Clif Bar Riegeln, Äpfeln, Bananen, Chips, Schokolade, Tomaten, Käse, und Cola, Apfelsaft, Wasser.
Also für jeden was dabei und das ganze mit einer Aussicht auf die Wildspitze und deren Gletscher. Nochmal 9 km warteten auf uns, aber nur noch ein kurzer Abstieg und danach ein gut laufbarer Schotterweg. Die letzten Meter ins Ziel wurden wie immer wieder schneller und wir konnten in unter 12 Stunden glücklich über die Ziellinie laufen und uns feiern lassen.
Die Landschaft ist spektakulär, die Trails zum Teil ziemlich technisch, für mich genau das richtige! Gestört haben mich die doppelten Ausrüstungschecks und deren Auflagen (aus meiner Sicht viel zu viel unnötiges Material). Aber alles in allem ein gut organisierter Wettkampf mit freundlichen Helfern und super Trails.