24 Stundenlauf Dettenhausen


Das war er nun. Mein erster offizieller 100er! Zuvor bin ich nur 100 km gewandert. Dieses Mal wollte ich beim 24 Stundenlauf direkt vor der Haustüre mindestens 120 km laufen. Und genau das habe ich auch geschafft. In 21:30 Stunden. Bloß… wie kommt man auf so eine Idee?

Ziemlich spontan meldete ich mich zu diesem Event an. Die größte Überwindung war für mich die 1,6 km lange Runde, die immer und immer wieder gelaufen musste. 24 Stunden lang. Einen Tag und eine Nacht lang. Komischerweise war das so im Nachhinein überhaupt nicht schlimm. Im Gegenteil. Es gab mir unheimlich viel Sicherheit.

Ich hatte keine Ahnung , was da auf mich zukommt. Noch nie zuvor hatte ich einen Rundenlauf gemacht. Deshalb wusste ich auch keinen richtige Renntaktik. Ich beschloss einfach nach Körpergefühl zu laufen und Pausen zu machen, wenn es sich richtig anfühlte.

Bewappnet mit einer ganzen Sporttasche voller Essen und Trinken (unter anderem Maultaschen, Frikadellen, belegte Brote, Kuchen, Gummibärchen, Kaffee, Cola) ging es voller Vorfreude zum Start am Samstag Morgen.

Gemeinsam mit meiner Freundin Nanni ging es los. Wir haben das gleiche Tempo, was ziemlich toll war. So konnten wir uns gegenseitig motivieren und zusammen Pause machen. Das war richtig schön und schweißt zusammen ❤

Die ersten 9-10 Stunden waren brutal heiß (35 Grad), sodass ich super froh war, mich nach jeder Runde abzuduschen. Es war so warm, dass das Wasser immer wieder nach jeder Runde verdampft ist. Getrunken habe ich gefühlt zwei Badewannen voll 😂 Zum Glück hatte ich mein Tailwind dabei! Das hat mir sehr geholfen gut durchzuhalten und alle wichtigsten Mineralien aufzufüllen. Und der Geschmack ist sowieso einfach überragend 😉

Mein Ziel war es, bis 22 Uhr (also nach 12 Stunden) 70 km erreicht zu haben. Genau das habe ich geschafft um kurz vor 22 Uhr 😁 Da ich ziemlich viel Zeit bei Pausen verbummelt hatte seit dem Start, wäre die 140 km Marke zu knacken gar nicht so abwägig gewesen. Also hieß es Gas geben. Jetzt war sowieso genau meine Zeit: schön kühl und dunkel.

Jetzt ging es richtig los und ich konnte endlich richtig Gas geben! Der Kopf war auch super drauf und ich hatte nur ein Dauergrinsen in meinem Gesicht. 🤪

Die Nacht hat einfach was wundervolles. Eine ganz spezielle Atmosphäre. Bei 93 km hab ich dann eine lange Pause gemacht von einer Stunde. Einfach die Beine hochlegen und sich nicht bewegen. Das war super! Danach bemerkte ich aber, dass die Pause viel zu lang war. Ich brauchte wieder zwei Runden, bis ich schön im Laufen drin war.

Die 100 km Marke kam immer näher! Die letzte Runde davor gab ich nochmal richtig Gas. Das ganze Adrenalin und die Glückshormone überströmten mich. Was war ich glücklich, als ich dieses Ziel erreicht hatte. Und das noch vor dem Sonnenaufgang. Nun blieben also noch einige Stunden zum weiterlaufen. Die 120 km waren also locker drin. Dieser Gedanke entspannte mich.

Nun fing es langsam an zu regnen und gewittern. Aber das machte mir nichts aus. Ich hatte genug Läufe im Regen in letzter Zeit. Vom körperlichen her wurde es aber so langsam etwas zäh. Ich merkte wie die Kraft etwas nachließ. Als die Sonne dann wieder aufging ist das wieder nochmal so eine Art „Restart“. 🌅 Alles verändert sich, der Kopf denkt nochmal anders. Man wird nochmal richtig gepusht 🎉

Als ich die 121 km erreichte, setzte ich mich nochmal hin und machte Pause und trank erstmal Kaffee und aß ein kleines Frühstückchen. ☕ Ich dachte nach. In meinem Kopf kam immer wieder der nächste Lauf auf: der Pitzalpin Glacier Trail. Ein mega schwerer Lauf der schon zwei Wochen später sein sollte. Ich dachte weiter nach… Ich hatte mein realistisches Ziel von 120 km erreicht. Was will ich mehr? Und so entschied ich, nach 21:30 Stunden aufzuhören. Ich hätte weiter machen können. Aber es war eine sinnvolle Entscheidung. Vor allem im Hinblick auf den nächsten Lauf.

Einen Tag nach den 121 km ging es mir erstaunlicherweise super gut! Keinen Muskelkater oder sonstige Schmerzen. Nur enormen Hunger 😉 Ich bin zufrieden, mit dem was ich geschafft habe und weiß, dass die Entscheidung aufzuhören vollkommen richtig war 😊

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