Echte Rabauken trotzen dem Regen und lieben Bombardino Rabaukentrail 01.11.-03.11.2019

Tag 1

 

Die ganze Woche hatte ich mich schon auf den Ausflug ins Fichtelgebirge gefreut. Der sagenumwobene Rabaukentrail sollte am 1.11., also an Allerheiligen, starten: Echten Rabauken ist nämlich nicht einmal der Feiertag heilig. In aller Herrgottsfrühe, beziehungsweise um 8.15 Uhr, traf ich mich mit Jörg auf dem Park&Ride Parkplatz in Walldorf bei Heidelberg. Da er aus Richtung Baden-Baden anfuhr, hatte er angeboten, mich dort einzusammeln – super, so eine Mitfahrgelegenheit 😊 Die Autobahn in Richtung Bayreuth war frei und wir unterhielten uns prächtig. So waren wir ruckzuck im oberbayrischen Bad Alexandersbad, wo und Barbara und ihre Mutter Beate uns fröhlich begrüßten. Wir waren die Ersten! Dieser Podestplatz war uns also zumindest sicher 😊 Während wir uns kurz stärkten, von Barbara Startnummer und Roadbook erhielten und unsere Laufschuhe schnürten, trafen nach und nach Andreas und die anderen Rabauken ein. 

Abgesehen von Rose und Peter sowie Christine und dem  namensgebenden Rabauken Michael kannte ich eigentlich niemanden. Das änderte sich schneller, als wir loslaufen konnten: Jürgen aus Blaustein, Michael aus Ulm, Jörg und ich starteten gemeinsam und sollten in den nächsten Tagen beinahe ununterbrochen zusammenbleiben. Mir war bitterkalt, ich jammerte ein bisschen über meine eingefrorenen Fußsohlen und trabte dann fleißig los – bis zur ersten Abzweigung, wo wir unsere Roadbooks zückten und berieten. Das sollte eine unserer Hauptbeschäftigungen werden. Denn obwohl Barbara und Andreas sich alle Mühe gegeben hatten und alle Eckdaten fein säuberlich dokumentiert und mit Kilometer- und Höhenmeterangaben versehen hatten, kamen wir mitunter ins Grübeln. Oder wir machten nach einigen hundert Metern kehrt. Da wir aber ja echte Schwaben sind, sahen wir darin nur eine effizientere Nutzung von Zeit und Gelände. Überhaupt hatten wir immer viel zu Lachen – und ich zu fotografieren.

Schon nach wenigen Kilometern hatte und Michael abgehängt, weil wir aufgrund meiner Foto- und Filmwut recht schleppend vorankamen. Das lag aber eindeutig an dem eindrucksvollen Gelände: Wir waren nämlich schon nach etwa zwei Kilometern im so genannten Felsenlabyrinth, das seinem Namen alle Ehre machte: Ohne die blauen Wegmarkierungen hätte ich mich sofort in dem Meer aus unglaublich tollen Granitfelsen verlaufen. Ich und mein Handy konnten uns kaum mehr beruhigen – kein Wunder dass schon am nächsten Morgen mein Speicher voll war. Beim ersten Kontrollpunkt auf dem Burgsteinfelsen, einer tollen Aussichtsplattform, fanden wir in einer „Laufsinn“-Tasche jeder eine Wäscheklammer mit unserem Namen vor, die wir mitnahmen – der erste Kontrollpunkt war passiert. 

Weiter gings in Richtung Kösseine, wo sich ein toller Aussichtsturm befand. Aus dem Roadbook erfuhren wir, dass der so genannte Kösseine-Granit ein sehr seltener, blau-grauer Granit ist und europaweit nur hier gebrochen wird. Nicht nur laufen, auch Kultur gaben die Laufsinns uns mit – super! Wir waren nun auf 939 Metern, dem höchsten Punkt für heute. Das spürten wir nicht nur, sondern sahen es auch: Auf Bäumen und Sträuchern lag Rauhreif. Das sah wunderbar mystisch und märchenhaft aus. Ebenso geheimnisvoll war der Kontrollpunkt: Eine Bedienungsanleitung von – na, egal, irgendeinem Gerät halt. Was sollten wir nur damit anfangen? Im Zweifel: Fotografieren. Das taten wir und fragen uns, ob Barbara und Andreas wohl ihrerseits eine Kamera versteckt hatten und sich gerade prächtig über uns amüsierten. 

Um nicht festzufrieren, liefen wir weiter, erst mal zurück zum so genannten Brünnerl (einem kleinen Brunnen mitten im Wald, bei dem es sogar eine Steckdose gab, wie uns Barbara später erzählte) und dann weiter in Richtung Hohe Matze. Unterwegs berieten wir, was denn unter einer T-Kreuzung zu verstehen sei und einigten uns darauf, dass es dort sicherlich Tee und Kekse für uns gäbe 😊 Ich würde immer nur ans Futtern denken, tadelten mich Jürgen und Jörg (künftig auch unter dem Sammelbegriff „Jörgens“ oder „Jürg“ bekannt). Wir fanden den Weg ohne Probleme und waren nach knappen 11 Kilometern an dem Felsen mit Gipfelkreuz, auf dem es wieder fürchterlich zog. Trotzdem stürmten wir es natürlich, ich startete ein kleines Blitzlichtgewitter und dann düsten wir weiter in Richtung Girgelhöhle, unserem nächsten Zwischenziel mit Kontrollpunkt. 

Dieses Mal gab es für jeden ein Teelicht – sollten wir kurzfristig in der Höhle übernachten müssen. Es fiel uns tatsächlich nicht so leicht, den weiteren Weg zu finden, denn irgendwie müssen wir einen Abzweig verpasst haben und waren nicht auf dem geplanten Weg zu Höhle gelaufen, sondern über einen Forstweg. Der schmale Aufstieg in die Höhle war aber spektakulär, also nahmen wir ihn nochmals mit. Dann eierten wir ein paar Runden durch den Wald und versuchten, wieder auf die geplante Route zu gelangen. Schon hatten wir Angst, es ginge uns wie dem Schmiedmatzengirgel, der in der Höhle Unterschlupf gesucht und mehrere Jahre dort gelebt hatte. Michaels Teelicht hätten wir auch noch als Reserve – er hatte die Höhle wohl gar nicht erst gefunden. 

Schließlich fanden wir doch noch zum Prinzenfelsen, dem letzten – und besten – Kontrollpunkt für den heutigen Tag. Der Grund: Es gab Schnaps 😊 Am liebsten hätte ich ihn gleich getrunken, aber die anderen mahnten zum Aufbruch und wollten nichts von ihrer Trittsicherheit einbüßen. Na schön, dann eben weiter in Richtung Schnitzel – äähm, Silberhaus. 

So hieß die Unterkunft, die schon angeschrieben war. Ich freute mich auf ein warmes Plätzchen, denn meine Hände waren vom ganzen Fotografieren fast tiefgefroren. Andreas, Beate und Michael – der olle Cheater, der einen Kontrollpunkt ausgelassen hatte 😊 – erwarteten uns schon in der Gaststube. Wir stärkten uns mit Bier und Gipfelschnaps (wurde von der Gastwirtin ungern gesehen) und warteten auf den Rest der Bande. Barbara war noch unterwegs, um den zweiten Teil der morgigen Strecke zu sichern. Von uns gab es schon einmal ein Hoch auf die Orga – und für Rose und Peter einen Tee mit Rum. Jürgens Uhr zeigte 14,79 Kilometer und 650 Höhenmeter. In 2 Stunden und 46 einhalb Minuten sicherlich keine Best- aber eine wunderschöne Zeit. Nach einer warmen Dusche (in meinem Luxus-Einzelzimmer, um das ich von allen fürchterlich beneidet wurde 😊) gab es ein leckeres Abendessen vom leicht verpeilten Wirt und eine supertolle Laufsinn-Mütze von Barbara und Andreas. Müde, aber glücklich fielen die acht Zwerge – ähm Rabauken – ins Bett.

Tag 2

 

Lange vor meinem Wecker wachte ich auf – und warf einen Blick aus den Fenster. Wie befürchtet: Regen… aber der würde sich bis nach dem Frühstück vielleicht verziehen, hoffte ich und schmökerte noch eine Runde in meinen Zeitschriften, bevor ich pünktlich um 8 Uhr zum Frühstück watschelte. Die Silberhaus-Crew fuhr extra für uns ein wunderbares Buffet auf und briet Eier in allen Varianten: Rührei mit und ohne Speck und Zwiebeln, Spiegelei oder – mein Favorit: Frühstücksei. Ich bekam sogar gleich zwei und fragte mich, wie ich nach diesem üppigen Frühstück den Berg hinaufkommen sollte. Da wir wegen der Wetterprognosen (es sollte ab Mittag besser werden) erst gegen 10 Uhr starteten, hatte mein Magen aber noch ein wenig Zeit zu Verdauen. Das war auch nötig, denn seit gestern Abend zickte er ein wenig herum. Ich schob es auf das Schnitzel vom gestrigen Abend und nahm mir vor, an diesem Abend etwas Magenschonenderes zu essen.

Unsere Truppe bekam Zuwachs: Rose und Peter, die ich schon von einem Trainingslager im Allgäu kannte, gesellten sich zu uns und so trabten wir los – direkt zum ersten Highlight: der Blockmeer Platte. Trotz Nebel genossen wir den Aussichtspunkt und schossen fleißig Fotos. Dort gab es wieder ein Handbuch, aus dem wir je eine Seite herausreißen sollten (dieses Mal sogar mit unseren Namen beschriftet – quasi für Dummies) 😊 

Munter düsten wir weiter in Richtung Nusshardtgipfel. Bei diesem Namen bekam ich unwillkürlich Lust auf etwas lecker-nussig-schokoladiges… Vielleicht hatten die Jungs Recht damit, dass ich ständig ans Futtern dachte 😊 Wir passierten ein nettes Haus am See, das sich passenderweise „Seehaus“ nannte. Dort gab es sogar einen Brunnen mit Trinkwasser, an dem ich mich kurz erfrischte. Der höchste Berg des Fichtelgebirges, der Schneeberg, stand hier schon angeschrieben. 

Zunächst ging es aber noch zur Nusshardtstube. Wir stiegen durch eine enge Höhle, in der wir den nächsten Kontrollpunkt fanden. Leider weder Schoki noch Nüsse ☹ Am Abend schlug ich Barbara vor, dieses Bedürfnis beim nächsten Rabaukentrail zu berücksichtigen. Jürgen und ich stürmten auch noch den Nusshardtgipfel und besichtigten die Druidenschüsseln: dank des Regens wassergefüllte, verwitterungsbedingte Mulden im Granit, die früher fälschlicherweise für Opferschalen gehalten wurden. 

Danach gings dann wirklich auf den Schneeberg – in Zeiten des Kalten Krieges hatte sich auf dem Gipfel, auf etwa 1040 Metern, eine Abhörstation befunden. Seit den 1990er Jahren ist das Gebiet wieder begehbar. Im Backöfele, dem hölzernen Aussichturm neben dem ehemaligen Fernmeldeturm fanden wir – welch Freude – eine Laufsinn-Tasche mit Snickers. Leider hatte irgendein Schelm (oder mehrere) das „Annika“ Snickers und einige andere bereits geräubert… Rose war aber so lieb und teilte mit mir. 

Mit neuer Energie stürmten wir in Richtung Rudolfstein – dem ersten jener wundersam-geschichteten Granitfelsen, den wir sahen. Ich war begeistert – aber mein Kameraspeicher bereits voll. Michael lieh mir vertrauensvoll sein I-Phone, sodass ich weiterhin fleißig knipsen und filmen konnte. Außerdem fand ich noch einen riesigen, bereits abgepflückten Pilz, den ich Pilzliebhaberin Barbara mitbringen wollte -und fortan stolz mit mir herumtrug. 

Es war nicht mehr weit bis Weissenstadt, wo wir schon aus der Ferne eine Person mit Neonjacke erblickten. Sie entpuppte sich als Beate. Ein paar Meter weiter erwarteten uns Barbara und Andreas, dessen Fahrradkette kurz zuvor gerissen war. Darum hatte er an unserer Versorgungsstation ebenfalls einen Boxenstopp eingelegt. Es gab von Allem: Brühe, Tee, Lebkuchen, Riegel, Gel – paradiesisch 😊 Wir tankten uns kurz auf. Stolz präsentierte ich der hoffentlich nicht allzu frierenden Barbara meinen Pilzfund. Sie war leider nicht allzu begeistert und beerdigte ihn (wenigstens würdig) auf der benachbarten Friedhofsmauer. Es war wohl kein allzu schmackhaftes Exemplar. Mir hatte er zumindest Freude – und gelbe Hände – beschert. 

Wir gewährten Andreas, der wieder losradelte, noch einen kurzen Vorsprung und liefen dann ein paar Kilometer am See entlang – den längeren Weg, wie Barbara zuvor erklärt hatte. Ein bolzebener, geteerer Weg. Igitt. Nun ja, das Leben ist leider nicht immer ein flowiger Trail. Immerhin fanden wir in der Nähe des Campingplatzes ein öffentliches Klo. 

Danach lief es sich dann auch ein wenig leichter und es ging wieder in den Wald: zum Goepel Stein, an den riesigen „Drei-Brüder-Felsen“ vorbei, zu einem meiner Highlights: dem Wal von Waldstein – einer tollen Steinformation mitten im Wald. Fortan hatte ich einen Ohrwurm vom „Hosen´“-Lied: „Schieb den Wal zurück ins Meer“. Damit nervte ich meine Laufgruppe ein bisschen. Es wurde ohnehin, wie schon gestern, viel gekabbelt und geneckt. Ich hatte schon den Spitznamen „Bambi“ weg, weil ich so übermütig durch den Wald tollte und fotografierend umherhüpfte. Damit konnte ich gut leben – ich fühlte mich (trotz meines zwickenden Magens und des ungemütlichen Regenwetters) pudelwohl und schoss fleißig Selfies – etwas, das Michaels I-Phone noch nicht erlebt hatte :-D.

Als nächstes ging es in Richtung Epprechtstein, an atemberaubend schönen Stapel-Felsformationen vorbei bis zur Schüssel – dem Wahrzeichen des Rabaukentrails (auch auf den T-Shirts abgedruckt). Auf dem Aussichtsturm gab es – na was schon: Schnaps, den wir dieses Mal auch direkt tranken. Mann, tat das gut. Selbst mein Magen freute sich. 

In der Umgebung des Turms gab es noch weitere tolle Felsen, zum Beispiel den Teufelstisch. Ich wurde die Vorstellung nicht los, dass hier Riesen am Werk waren, die mit Kieselsteinen gespielt hatten. 

Wir rannten auch in eine Bärenfalle – einen kleinen, gemauerten Tunnel, mit dem man während des 17.Jahrhunderts Raubtiere, deren Zahl damals wohl überhand nahm, erlegte. Hier sollten wir morgen noch eine lustige Fotosession haben. Von nun an ging es nur noch bergab – und wurde etwas technisch, wie Jörg fachmännisch feststellte. Wir passierten ein Gasthaus mit einer kleinen Freilichtbühne, wo Andreas sein Radl geparkt hatte. Er und Barbara winkten uns zu und scheuchten uns weiter bergab nach Zell, wo wir dann den – deutlich sichtbaren, da orange gestrichenen -Gasthof zum Waldstein erreichten. Jürgens Uhr zeigte 25,6 Kilometer und 770 Höhenmeter – in knapp viereinhalb Stunden. 

Dann hieß es: erst einmal raus aus dem nassen Zeug. Dann wärmten wir uns bei dem einen oder anderen Bombardino auf (heißer Eierlikör, gemischt mit Hochprozentigem, mit Sahne on top). Das richtige Getränk für echte Rabauken – für mich aber ohne Sahne. Nach einem kleinen Spaziergang durch den Ort mit Jörgens (ähm sorry, Jörg und Jürgen, der sich heute blöderweise den Fuß vertreten hatte und ein wenig humpelte) gab es dann Abendessen. Obwohl es wirklich verlockend war und alle davon schwärmten, verzichtete ich auf das Fränkische Schäufele und blieb bei Suppe und Salat. Ich hoffe, meinem Magen ist klar, welch Köstlichkeit wir da verpasst haben und er benimmt sich in Zukunft manierlich.

 

Tag 3

Der Sonntagmorgen brachte ein bisschen besseres Wetter- immerhin kein strömender Regen mehr. Beim Frühstück, das sogar noch ein bisschen besser war als gestern (es gab sogar Melone!) verkündete Jürgen eine schlechte Nachricht: Er könne heute nicht mehr mitlaufen. Sein Fuß schmerzte noch immer und er fürchtete um seinen Start beim Kini-Trail, der in einer Woche stattfinden würde. Barbara tapte seinen Fuß, während wir Kaffee schlürften. Ein typisches Läuferfrühstück also, wie Christa nüchtern feststellte.

Somit schrumpfte unser Team ein wenig – ich hätte nun nur noch zwei Bodyguards, grinste Barbara. Peter und Rose liefen auch wieder mit uns und ich jagte zwischen ihnen und den beiden Jungs hin und her. Die letzte sollte die kürzeste Etappe des Rabaukentrails sein – 13,2 Kilometer, sagte das Roadbook. Ob es tatsächlich dabei bliebe, würde sich zeigten, denn mit Peter und Rose lief man ja auch gern mal etwas länger. Schon am ersten Tag hatten sie eine Alternativ-Route gewählt – und sich damit den Eintritt ins Felsenlabyrinth gespart 😊

Zunächst ging es zur Saalequelle – auf dem Weg dahin verliefen wir uns bereits ein wenig – und dann zurück zur Schüssel, wieder am Bärenfang vorbei, wo ich versuchte, mich in einen Bären zu verwandeln. Das klappte nicht so ganz, machte Peter, Rose und mir aber mächtig Spaß. Rabauken-Michael, der oben auf dem Roten Schloss auf uns wartete, wunderte sich schon, wie lange wir brauchten, denn er hatte uns ja schon herannahen sehen. Als wir schließlich auf den Resten des Westturms angekommen waren, erwartete uns der erste Kontrollpunkt – mit der obligatorischen Bedienungsanleitung, die immer mehr Blätter ließ. 

Auf dem Weg zum Epprechtstein genossen wir noch einmal die wunderbare Felskulisse mit den Stapelformationen, bevor es dann über herrlich-flowige Trails und auch einige Zeit über Forststraßen ging. Barbara hatte uns schon – fast entschuldigend – vorgewarnt. Die zauberhafte Burgruine Epprechtstein entschädigte für alles. Wir waren sogar so begeistert, dass wir nicht einmal mehr das Roadbook beachteten. Nachdem wir die Aussicht ausgiebig genossen hatten, kraxelten wir schnurstracks auf demselben Weg wieder herunter. Andreas und Michael, die dort herumlungerten, ermahnten uns noch zur Vorsicht – trotzdem stiefelten wir auf der falschen Seite herunter. Unsere Konkurrenz aus Österreich, Christa und Dietmar, holten uns unterdessen ein: sie hatten den Plan aufmerksam gelesen und waren auf der rückwärtigen Seite abgestiegen. Weil es aber ja so schön war, hatten wir gar kein Problem damit, der Burg – unter den amüsierten Blicken der Crewmitglieder – nochmals einen Besuch abzustatten. 

Wir folgten einem seltsamen Zeichen, das aussah wie ein unvollständiges Schiff und kamen zu einer kleinen Straße. Dort war das Naturfreundehaus in Kirchenlamitz, unser heutiges und somit leider auch Endziel, schon ausgeschrieben. Barbara, Andreas, Christine und Michael liefen die letzten Meter mit uns den Berg hinunter; Beate, Humpel-Jürgen und die Österreicher erwarteten uns schon vor dem Haus. 

Stolz präsentierte Barbara uns ihren heutigen Pilzausbeute – genügend Essen für die nächsten Tage. 

Es wurde abgeklatscht und dann gings in das gemütlich-warme Naturfreundehaus, wo es supernette Menschen und sogar eine warme Dusche gab. Nachdem alle fertig waren, gab es leckere Gulaschsuppe – und Kuchen für alle, die wollten. Sogar mein Magen war nun wieder freundlicher gestimmt und ich gönnte mir ein Stückchen Apfel-Zimt-Kuchen – mhhhh 😊 

Wir bekamen noch tolle Finisher-Shirts und machten Gruppenfotos, bevor um 14 Uhr dann das Sammeltaxi (ähm, die Luxuslimo) anrückte und alle Rabauken zurück nach Bad Alexandersbad brachte, wo unsere Autos brav auf uns gewartet hatten. Der Abschied fiel mir tatsächlich ein bisschen schwer. Nach den drei Tagen waren wir fast sowas wie ein eingeschworenes Team – und wir hatten uns definitiv viel weniger verlaufen, als wenn ich allein unterwegs gewesen wäre. Orientierung ist nämlich nicht meine Stärke (siehe Halbtraum dieses Jahr, als ich ein paar Extrakilometer gesammelt hatte und fast verloren gegangen wäre). Die Rückfahrt war grausam (nach dem verlängerten Wochenende war offenbar JEDER unterwegs). Ich fühlte mich trotzdem erfüllt und glücklich, als ich endlich ins Bett fiel. Tolle Menschen, tolle Landschaft, tolle Zeit – Danke, Laufsinn!

Hier gibts Infos zum Event: Rabaukentrails

von Annika Röcker

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