AlpenX100

1. AlpenX100 – einmal Non-Stop über die Alpen

3 Meilensteine in einem Rennen: Benjamin absolvierte zum ersten Mal 100 Km, einen 24h Lauf und ein 100 Meilen Rennen – das war der AlpenX100

Die Tage zuvor

Die letzten Tage vor der Premiere des AlpenX100 verliefen so wie vor jedem großen Rennen.
Es fängt an mit der Wettervorhersage: 16 Tage zuvor wurde jeden Tag das Wetter gecheckt.
Und es war anfänglich auch immer gut 🙂
Auch stellte sich die Frage, ob ich genug getan hätte und bin ich bereit für diese Monster-Herausforderung..
Es vergingen immer mehr Tage und der Tag X rückte immer näher.
Ich hatte bereits ab Mittwoch Urlaub, um top ausgeruht an den Start zu gehen. So hatte ich die Tage vor der Abreise genug Zeit, um alles herzurichten.
Klamotten, Schuhe, Elektronik, Sonnencreme, Wundcreme, usw. Alles wurde mehrmals kontrolliert und gecheckt.
Leider verschlechterte sich die Wettervorhersage, je näher es auf den Freitag zu ging. Es sollte regnen. Wie viel und wie lange variierte von Wetterseite zu Wetterseite…

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Der Renntag

Und dann war es soweit, es war Freitag, der Tag X war gekommen. Ich schlief leider nicht 100% gut, jedoch ist das vor einem solchen Rennen normal…
Nach dem Frühstück  luden wir, Birgit, Sonja und Ich, unsere Sachen ins Auto und machten uns auf den Weg.
Auf der Autobahn Richtung Seefeld fing es dann auch schon an zu regnen… leider…
Ich versteckte mich einfach unter einer Decke, um noch zu schlafen, was auch gut funktioniere und so war, zumindest für mich, die Reise schnell zu Ende 🙂

AlpenX100

Regeneration vor dem großen Rennen 🙂

Um ca. 16 Uhr erreichten wir den Parkplatz in Seefeld. Während Sonja und Birgit sich den Olympiaort anschauten, nutzte ich noch die restliche Zeit, um nochmals ein wenig zu schlafen.. (Gar nicht so einfach, wenn man 0 Müde ist und irgendwann ging es auch nicht mehr)
Um 18 Uhr machten wir 3 uns auf den Weg zur Expo. Leider regnete es immer noch, mal mehr mal weniger. Also typisches PlanB-Wetter!
Auch sah man immer mehr bekannte Gesichter und man tauschte sich aus, über das Wetter und die Renntaktik und warum wir das überhaupt machen…. (Wir fanden für alles Antworten 😉 )
Dann ging es noch schnell was essen. Dort trafen wir auch Mario aus Berlin. Hierbei machten wir auch schon mal aus, dass wir wenigstens den Start des Rennens zusammen angehen wollten.

Briefing

Briefing

Jetzt mussten wir uns schnell mit dem Bezahlen beeilen, da wir noch zum Briefing mussten…
Dort wurden wir nochmals auf das Wetter, einzelne, schwere, Streckenabschnitte und das Verhalten in den Bergen hingewiesen.

Das Rennen

Kurz vor 22 Uhr machte ich mich auf den Weg in den Startbereich.  Dank des regnerischen Wetters ging der Check-In sehr schnell, da wir so gut wie alles an Pflichtausrüstung anhatten und auch die Stirnlampe trugen wir alle schon.
Noch allen Bekannten viel Glück und Erfolge gewünscht und schon tönten bekannte Klänge aus den Lautsprechern: „Highway to Hell“! In diesem Augenblick wussten wir es zwar noch nicht, aber noch nie war dieses Lied bei einem PlanB Event so zutreffend, wie es in diesem Rennen war….

gleich geht es los :)

gleich geht es los 🙂

Ich suchte Mario und startete zusammen mit ihm. Nach ein paar Metern durch Seefeld ging es raus ins Dunkle und nun mussten wir alle unsere Stirnlampen anschalten. Mario und ich gingen trotz der flachen und teilweise abschüssigen Strecke ein langsames Tempo an, es lagen ja noch einige Kilometer vor uns und wir wollten uns nicht gleich verausgaben. Weder er, noch ich hatten Erfahrung mit solch einer Länge.
Wobei nach gut 6 Km schon die ersten Fragezeichen über unseren Köpfen schwirrten… Klar waren wir nicht schnell unterwegs, aber wir konnten auf einer Geraden einen Kilometer weit vor uns keine Läufer mehr sehen!
Waren wir so langsam? Waren wir ZU langsam? Oder waren die anderen einfach viel zu schnell?
Diese Fragen plagten uns die nächsten Kilometer. Als wir dann nach ca. 15 Km die erste Versorgungsstation erreichten und 90 Min Vorsprung auf die Cut-Off-Zeit hatten, waren wir wieder ein wenig erleichtert.
Und dann begann auch endlich der Traillauf. Es ging in den ersten Berganstieg, die ersten Höhenmeter standen an. Es ist schon was ganz anderes, komplett im Dunkeln zu laufen, da auch keine Lichtkegel der anderen Teilnehmer zu sehen waren.
So waren wir, Armin hatte ich uns angeschlossen, doch sehr froh zu dritt unterwegs zu sein. Trotzdem passieret der „worst case“: Wir verliefen uns… Zum Glück nur ein paar Minuten,aber bei der Kälte und dem Regen, welchen wir die ganze Zeit hatten, gibt es schöneres für die Psyche. Wir ließen uns davon nicht beirren und machten weiter unser Ding.

Die ersten Km sind schon geschafft :)

Die ersten Km sind schon geschafft 🙂

So errichten wir mitten in der Nacht, beinahe als letzte, die 2. Versorgung und mussten da leider feststellen dass wir ein wenig Zeit auf den Cut-Off verloren hatten. Also hieß es, schnell versorgen, Getränke auffüllen und ab in den Downhill. Dort werden wir bestimmt wieder etwas reinholen, dachten wir uns…
Es wurde jedoch erst zum Ende des Downhills langsam Tag und zum anderen war er durch den Dauerregen und den vielen Läufern vor uns auch nicht mehr im besten Zustand. Trotzdem konnten wir wieder ein wenig Zeit gut machen.
UND es wurde endlich Tag, die erste Nacht war geschafft!
Ein Teil meiner größten Angst dieses Rennens, das Nachtlaufens, war zum ersten Teil geschafft.

Die erste Nacht neigt sich dem Ende zu :)

Die erste Nacht neigt sich dem Ende zu 🙂

Nun stand der zweite härteste Aufstieg des Rennens an: Gut 700  Höhenmeter aufwärts und ca. 300 nach unten und nochmals 800 Meter hoch zu Blasser Hütte. Auf diesem Abschnitt gesellte sich Ines Melzer zu unserer Gruppe (sie wurde später zweite Frau gesamt). Leider  verloren wir auch ein Teammitglied. Mario, welcher in Berlin nicht so gut mit Höhenmetern ausgestattet ist, musste leider abreisen lassen und später sogar aussteigen (Danke für die gemeinsame Nacht, du hast es viel einfacher gemacht!!!)
Da es in der Zwischenzeit kaum noch regnete, wurde es auch langsam angenehmer von den äußeren Bedingungen 🙂

Oben an der Hütte war es durch den doch sehr starken und frischen Nordwind wieder sehr unangenehm, sodass wir uns schnell wieder in den Downhill nach Steinach machten, um nicht zu sehr auszukühlen…
Die gut 1200 Meter im Abstieg waren auch alles andere als schön für unsere Oberschenkel, vor allem da ich meine Kompressionshose erst ab V5 im Dropbag zur Verfügung hatte.
Umso glücklicher war ich, als ich diese nach ca. 13 h Laufzeit erreichte und dort Markus auf mich wartete und mich ein wenig aufzubauen 😉 . Die restlichen Klamotten waren gut trocken, sodass ich dies nicht wechselte, auch die Schuhe lies ich sicherheitshalber an, da ich keine Blasen riskieren wollte.

Hier machten wir auch ein wenig länger Pause. Zum einen, weil wir 2h Vorsprung auf die Cut-Off Zeit hatten und zum anderen war es die erste Versorgung, an der es weder regnete, nieselte, oder noch ein kalter Wind ging 🙂

Auf dem Weg zur Blasser Hütte

Auf dem Weg zur Blasser Hütte

Nach knapp einer halben Stunde machten wir uns wieder weiter auf den Weg. Auf den gut 1300 Höhenmetern zur Nösslachjochhütte hatten wir einen weiteren Zuwachs unsere Gruppe. Gerhard Zirker gesellte sich zu uns hinzu 🙂 zu viert war es dann doch nochmals schöner und wir waren uns auch alle gleich sympathisch 🙂
Auf dem Weg nach oben machte ich ein wenig Musik, um den Anstieg erträglicher zumachen, da wir trotz einer lustigen Gruppe immer wieder in Motivationslöcher fielen, was auch damit zusammen hing das der Wind wieder auffrischte.
Auf ca. 2250 Meter Höhe waren wir dann am einzigen, richtigen Gipfel auf der kompletten Tour angekommen. Genießen konnten wir es leider nicht lange, da uns der Zeitdruck immer mehr im Nacken saß…

Überraschung :)

Überraschung 🙂

Also ab runter ins Tal. Dort wurde ich von meiner Mutter bei der V7 überrascht. Leider war ich zu diesem Zeitpunkt gerade in einem Loch, sodass ich mich nicht viel mit ihr unterhielt und wir uns zügig weiter machten, um an der nächsten V8 die Schlafmöglichkeit für wenigstens ein paar Minuten nutzen zu können.

Nach einem weiteren, kleinen Anstieg ging es nochmals über 1000 Höhenmeter runter nach Gossensass. In der Zwischenzeit wurde es wieder langsam dunkel, die nächste Nacht stand an. Da die Zeit zur nächsten Versorgung sehr gut bemessen war (um den Teilnehmern eine kleine Schlafpause zu ermöglichen) gingen wir erst pünktlich mit der Cut-off Zeit raus, jedoch nicht ohne uns vorher eine 1,5 Stündige Pause zu gönnen, in der wir versuchen etwas zu schlafen. Mehr als ein leichtes Dösen war jedoch nicht möglich, da der Körper doch noch zu sehr unter Adrenalin stand…
Bevor wir weiter liefen, gab es für uns noch eine weniger gute Nachricht: Unsere Gruppe musste sich von Armin trennen. Seine Blasen an den Füßen waren aufgeplatzt und noch gut 70 Km mit offenen Blasen ist und war einfach ein zu großes Gesundheitsrisiko… Leider….

Bei Stockdunkelheit machten wir uns dann, in der Zwischenzeit als letzte Läufer, weiter auf den Weg. Es waren immer noch knapp 70 Km zu laufen, aber wir rechneten nur noch von Berg zu Berg von V zu V, um es für den Kopf erträglicher zu machen….

Noch 70 to go

Noch 70 to go

So schafften wir auch den bereits fünften Aufstieg zur Rosskopfbahn. Hier kam erschwerend zu der zweiten Nacht noch ein eisig kalter Wind hinzu, welcher unseren Körper an ihr Limit brachte. Somit mussten wir uns auf dem Weg zurück ins Tal immer wieder einige Augenblicke hinsetzen, um unsere Kräfte zu sammeln, um den Abstieg verletzungsfrei zu überstehen.
An der V10 wurden wir, wie an jeder Versorgung, freundlich und bewundernd empfangen und mit Essen und Getränken versorgt, zusätzlich bekamen wir hier noch etwas Kaffee- wie gut doch sonst der billige Instantkaffee schmeckt, hier war das uns egal, Hauptsache warm und wieder wach werden…
In der Zwischenzeit war die 2. Nacht auch schon fast vorbei. Gut es war erst 3 Uhr, aber in gut 2,5 h sollte es langsam wieder heller werden.

Laut Profil stand jetzt der letzte große Anstieg an: gut für die Füße – gefährlich für den Kopf! Auch nur ansatzweise in Zielnähe ist man deswegen trotzdem noch nicht. Es warten dann immer noch 40 km und über 2000 Höhenmeter.
Eine gefährliche Konstellation für die Motivation und das Mentale…

Nach gut der Hälfte des Anstieges wurde es wieder Tag, zum Glück…
Denn der letzte Streckenabschnitt im Aufstieg war voller wadenhoher Sträucher zwischen welchen man den Weg kaum sehen konnte und sich so mehr von Streckenfahne zu Streckenfahne retten musste. Da konnten einem die Läufer, welche hier nachts durchmussten echt leid tun… Wie die das wohl geschafft haben, fragten wir uns….

Fotokredit : Gerhard Zirkler

Fotokredit : Gerhard Zirker

Nun wurde es aber immer enger mit der Cut-Off Zeit….
So erreichten wir gerade noch mit 1h 15 min Vorsprung die V10 beim Penser Joch… Ines und Gerhard gönnten sich nach dem langen Anstieg einen Kaffee und neue Kleidung.
So kamen wir mit gerade mal 45 min Vorsprung zum Cut-Off auf den längsten Abschnitt ohne Versorgung…
Gute 18 Km standen an und wir wurden auch gleich über WhatsApp von Zuhause vorgewarnt, dass es dieser Abschnitt in sich haben sollte und selbst die Leader 5-7 Stunden dafür benötigt hatten…
Uns blieben jedoch gerade noch 6 Stunden Zeit für diesen Abschnitt!
Also versuchten wir das Tempo etwas zu erhöhen um es noch zu rechtzeitig zu schaffen…
Leider kam in der Zwischenzeit auch die Sonne immer mehr raus. (Leider deshalb, weil wir nun sehr lange ohne Versorgung unterwegs waren, außerdem hatten wir keine Sonnencreme aufgetragen)

30 to Go aber die hatten es in sich....

30 to Go aber die hatten es in sich….

Die erste Hälfte dieses Monsterabschnittes schafften wir noch gut, doch hinten raus wurde es immer enger…
Ines bekam in dem zunehmend schwieriger werdenden, sehr steinigen Abschnitt immer mehr Probleme und auch bei Gerhard lief es leider nicht mehr so gut, da er sich in der ersten Nacht unterkühlt hatte und Probleme mit den Bronchien bekam.
Also mussten wir die, für uns traurigste, Entscheidung des Rennens treffen…
Wir lösten unser Team auf und jeder versuchte so schnell wie möglich durchzukommen.
Bei 80 min und ca. 8 Km war es schon fast unrealistisch das Zeitfenster noch einzuhalten….

Die Angst vor dem drohenden Ausscheiden nach knapp 40h Laufzeit legte den Schalter im Kopf um, welcher das ganze Rennen bisher einfach nicht fallen wollte….
Die Schmerzen an den Füßen nahm ich kaum noch war und auch konnte ich auf einmal wieder meinen gewohnten Rhythmus laufen. Auch das technisch anspruchsvolle Terrain machte mir kaum noch was aus…

So hetzte ich auf Teufel komm raus in Richtung der V. In der Zwischenzeit lief ich auch auf den ein und andern Läufer auf und machte sie im Vorbeilaufen aufmerksam, dass wir in echte Probleme mit dem Zeitlimit kommen.
Der letzte kleine Anstieg vor der V und dann nur noch bergab… aber die Zeit wurde immer knapper….
Langsam wurden die Ängste größer auszuscheiden, was in diesem Augenblick positiv war, denn um so schneller konnte ich den Downhill bewältigen…

Die fantastischen 3

Die fantastischen 3

Kurz vor der V12 kam mir dann ein Mann von VivAlpin entgegen und meinte zu mir und dem Läufer direkt hinter mir, wir können uns Zeit lassen, da die V ein Stücken weiter ist, als geplant und wir deswegen 25 min mehr Zeit bekommen. Ich wollte für mich trotzdem noch zur GPS vorgegebenen V pünktlich im offiziellen Zeitlimit ankommen. Also gab ich bis dorthin noch Gas und erreichte diese Stelle auch 3 min vor dem Cut-Off um 14:30. Ab da ließen wir es, mit dem Wissen noch Zeit zu haben, etwas langsamer angehen, da es auch kein angenehmer Weg bergab zur V war.

Dort angekommen der SCHOCK!!!!!!!!!

Wir wurden empfangen mit den Worten ihr seid raus…. Wir dachten erst an einen Scherz und erklärten, was uns gesagt wurde…. Darauf die gleiche Antwort: „Ihr seid raus! Das stimmt nicht! Es gibt keine Verlängerung“ und dieser Mann hätte nichts zu sagen….
Ich kochte innerlich und konnte mich kaum noch zurück halten…. Nach 40 Stunden soll ich raus sein, weil mir jemand falsche Infos mitgibt…. Ich ärgerte mich so sehr, da ich es ohne die Info noch im Zeitlimit geschafft hätte…
So schnappte ich mir einen Verantwortlichen und eine, nicht immer ganz sachliche und faire Disskussion ging los.
Aber es ändert nichts! Zum Glück blieb ich aber hartnäckig und redete weiter auf ihn ein.
Auf einen Kompromiss ( Wir dürfen weiter laufen, bekommen die verlorenen 45 min aber nicht gutgeschrieben auf dem Weg zur nächsten V)
Nach einem weiteren Telefonat mit der Rennleitung kam dann das Go, Gott sei dank ich bin noch dabei….

Ab schnell nach oben!!!

Ab schnell nach oben!!!

Ich machte mich sofort auf den Weg zum letzten finalen Anstieg… Leider mit 45 min Zeitdruck im Nacken und durch die ständige Diskussion hatte ich mich leider zu wenig versorgt und das nach dem Monsterstück zuvor. Aber zum Glück lief ich anfänglich noch neben einem Fluss her und hatte dort ausreichend Flüssigkeit zu mir genommen.

Zu meinem weiteren Ärgernis stimmten auch auf den ersten paar km des Anstieges die GPS-Daten mit der Strecke nicht überein und ich konnte mir von der Uhr nicht anzeigen lassen, wie weit es noch bis zum Gipfel sein sollte. Glücklicherweise kamen mir andere entgegen und meinte ich hätte es fast geschafft….

Nach gut 1-2 Stunden hatte ich auch endlich wieder Handyempfang und konnte meine Freundin und meine Mutter informieren, dass ich immer noch im Rennen bin. Sie wussten ja zu diesem Zeitpunkt auch nicht, was los war…

Die Sonne brannte in der Zwischenzeit immer mehr und ich merkte auch schon, wie die Lippen langsam verbrannten. Aber egal, immer weiter!
In der Zwischenzeit war ich auf der Hochebene nach dem letzten Aufstieg…
Nun ging es „nur“ noch leicht wellig in Richtung letzten Downhill….
Leider hatte ich in diesem Augenblick zu wenig Zeit, um das einzigartige Panorama auf die Dolomiten zu genießen….
Aber ein paar Blicke und Bilder konnte ich mir dann doch nicht verkneifen 😉

traumhaftes Panorama

traumhaftes Panorama

Vorbei ging es an einer weiteren Hütte, ich überlegte kurz ob ich mir eine kalte Cola gönnen sollte, machte dann aber doch schnell weiter, um nicht doch noch in Zeitnot zu geraten.

Endlich war es geschafft! Der letzte Höhenmeter! Von hier an ging es „nur“ noch bergab!

Dies wurde aber auch gleich zur Hölle, denn die ersten Meter bergab waren extrem steil und schwer zu laufen. Erschwerend hinzu kam, dass mein Kopf sich wieder sicherer fühlte, was das Zeitlimit betraf und so wurde ich leider wieder etwas langsamer und gönnte mir sogar eine kleine Pause.
Hier begegnete mir Christian Beck von der Landau RunningCompany und schenkte mir aufbauende Worte Das Bier, was er mir anbot, welches seine Partnerin dabei hatte, lehnte ich dankend ab. Über seine motivierenden Worte war ich sehr froh.

So ging es  dann auch weiter abwärts!  Langsam wurde die Zeit auch wieder etwas knapper…
Aber sollte nicht hier schon die V sein?!?!?
Nein, stimmt, es wurde ja beim Briefing angekündigt, sie sei etwas weiter unten.
Aber auch dort kam ich noch rechtzeitig an und wurde herzlichst empfangen und versorgt.

Nur noch 5 Km! Das lang ersehnte 5-Kilometer-Schild war endlich da!

fast Geschafft :)

fast Geschafft 🙂

4, 3,2 Brixen kam immer näher!
Noch 1 Km..
Ich fing an, kurz normal zu laufen und realisierte, dass ich es schaffen würde!
Nicht nur die 100 Km sind geschafft, welche mir letztes Jahr noch verwehrt blieben, nein, auch 24 Stunden UND die 100 MEILEN sind geschafft!
Mir lief schon die erste Freudenträne über die Wange.
Völlig euphorisiert verliefen die letzten Meter durch Brixen, vorbei durch die Altstadt und hin zum Dom

Und dann nach fast 46 Stunden war es geschafft! Ich BIN ein Finisher! Einer der 61 Glücklichen von fast 180 gestarteten Läufern, welche dieses Abenteuer geschafft hatten.
Ich war einfach nur überglücklich endlich nicht mehr weiter laufen zu müssen 🙂

GESCHAFFT!!!!!!!!

GESCHAFFT!!!!!!!!

Ein Dank geht hier nochmals an meine Freundin Sonja und an meine Mutter Birgit, welche das ganze Wochenende mitgereist waren und mich unterstützt haben. Sonja, die sich um den Live-Ticker auf FB gekümmert hat. Auch an alle, welche mich per WhatsApp und FB motiviert und mitgefiebert haben.
DANKE EUCH ALLEN!!! Ohne euch hätte ich es nicht geschafft! Auch ihr seid ein Teil dieses Abenteuers!

Danke auch an Mario, Armin, Ines und Gerhard, mit denen ich solche tolle Momente verbringen durfte, es war mir eine Ehre mit euch zu laufen!!!!

Fertig aber Überglück :)

Fertig aber Überglücklich 🙂

Fazit:

So wie ich gelesen habe, wollte der Veranstalter eines der härtesten 100 Meilen Trail-Rennen auf die Beine stellen und dies haben sie auch geschafft bzw. hat es fast zu hart gemacht….
Es gibt in Zukunft noch Verbesserungsbedarf bei der Streckenmarkierung (Vor allem hoch zum Penser Joch) und bei dem Abgleich der GPS Daten. Darauf müssen sich die Läufer einfach blind verlassen können.
Auch das Zeitlimit von V11 zu V12 war fast nicht zu schaffen. Hier muss beim nächsten mal auch nochmals nachgebessert werden…..
Es darf aber nicht vergessen werden: Auch für den erfahrenen Veranstalter PlanB war es eine Premiere!
Es wurde schon auf FB nach Verbesserungsvorschlägen nachgefragt, was ich persönlich sehr gut finde 🙂
So dürfen wir uns bei dem nächsten AlpenX100 auf ein top organisiertes und extrem hartes 100 Meilen Rennen freuen 🙂

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9 Responses to “AlpenX100

  • Eine sensationelle Story, ein richtiger Krimi ist das! Du darfst mächtig Stolz sein auf Deine überragende Leistung, ich verbeuge mich ganz tief!

  • Gänsehaut Bericht.Gratulation zu dieser Leistung und zu deinen abartigen 3 Rekorden😊

  • Gut und fair geschrieben!

  • echt Wahnsinn die Leistung! Habe jetzt eine längere Verletzungspause hinter mir und möchte mich im Juli für meinen ersten Marathon vorbereiten! Kannst du mir hierfür irgendwelche Tipps geben?
    Danke vorab

    • WeRun4Fun (Benjamin)
      6 Jahren ago

      Hy Benjamin 🙂

      Ich habe damals für meine 3h vor dem AlpenX nach einen Individuellen Trainingsplan trainiert 🙂
      Darfst mich hierzu gerne mal auf FB oder per Mail: benjamin@werun4fun.de anschreiben 🙂
      Hoffe das ich dir dann ein wenig weiterhelfen kann 😉

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